Nach den Schneeglöckchen sorgen Krokusse für das zweite Highlight in meinem Garten. Manche kommen gestreift daher, wie die Zierkrokusse auf auf dem Foto oben. Andere tiefdunkel-lila. Ihre Blütenblätter bilden mit den orangefarbigen Staubblättern und Stempeln einen expressiven Farbkontrast

Krokus-Blüten balancieren auf dünnen Beinchen

Wer sind die Schönsten im meinem Garten? Ich kann mich nicht entscheiden. Die weißen haben sich so gut vermehrt, dass auf dem Rasen leuchten wie wie vom Himmel gefallene Sterne.

Zartweiß leuchtet es zwischen dunklem Grün.

Meine gelben Krokusse sind nur vereinzelt da, vielleicht weil ein Reh vergangen Jahr alle gelben Blüten abgefressen hat. Das Raffinement der zweifarbigen Kelche erschließt sich vor allem außen an den Blütenblättern.

Gelb mit braunen Äderchen sieht ungewöhnlich aus.

Neuerdings haben sich auch zartgelbe dazwischen gemogelt. Keine Ahnung, woher die kommen. Im vergangenen Jahr waren sie noch nicht da. Vielleicht sind sie aus Samen von Züchtungen entstanden.

Die blass-gelben brauchen noch ein paar Jahre, bis sich vermehrt haben.

Neu in meinem Garten sind auch die zweifarbigen, außen hell, innen dunkel, aber im gleichen Farbton, geschaffen ohne menschliches Zutun, allein von der Natur in meinem Garten.

Meine neuen Lieblinge sind zweifarbig.

Dreifarbige Krokussen habe ich wenige. Sie stammen ursprünglich aus Griechenland und heißen Crocus sieberi subsp. sublimis ‚Tricolor‘. In meinem Garten vermehren sie sich nur langsam. Ihre wahre Schönheit offenbaren sie vor allem, wenn ihre Blüten sich öffnen.

Von den dreifarbigen hätte ich gerne sehr viel mehr.

Unseren Bienen sind alle Kroskus-Blüten recht. Sie haben die sonnigen Tage genutzt, und auf der Krokus-Weise reichlich Nektar und Pollen gesammelt, den sie in gelben Höschen an den Hinterbeinen nach Hause tragen.

Unseren Bienen ist die Farbe der Blüten egal. Sie sehen sie Welt ohnehin anders als wir.

Die Erdhummel-Königinnen, die in meinem Garten sehr zahlreich überwintert haben, brauchen Futter, um Kraft für die Gründung neuer Völker zu tanken.

Schnell noch Nektar tanken – die Erdhummel hat es eilig.

„Guck mal, die Krokusse“ hieß es das Wochenende bei Spaziergängern und Radfahrern. Heute Morgen ist es neblig trüb, aber heute Nachmittag soll die Sonne noch einmal herauskommen. Dann ist das Büffet wieder geöffnet. Vermutlich zum letzten Mal in diesem Jahr, denn bis Ostern soll es teilweise frostig und nass werden.

In Massen auf dem Rasen wirken Krokusse am Schönsten.

Über die Autorin

Susanne Dohrn lebt als Autorin und freie Journalistin in einem alten Garten in Schleswig-Holstein. 2017 erschien ihr Buch „Das Ende der Natur: Die Landwirtschaft und das stille Sterben vor unserer Haustür“ (Ch.Links Verlag, Taschenbuchausgabe 2018 im Herder Verlag), 2019 veröffentlichte sie „Der Boden: Bedrohter Helfer gegen den Klimawandel“ (Ch.Links Verlag). Im November 2020 erhielt das Buch den Salus-Medien-Sonderpreis, mit dem das Unternehmen "herausragende journalistische Beiträge ... zu Gentechnik, Ökologie und Umwelt" auszeichnet.

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