Ein Garten ist ein bisschen eine Welt im Kleinen. Mein weiß blühender Rosen-Herbst-Krokus (Crocus pulchellus ‚Zephyr‘) beispielsweise wächst wild auf dem Balkan und in der Nordwesttürkei. Er blüht wie der zartblaue Herbst-Krokus (Crocus speciosus ssp. speciosus) jetzt im November.

Im Frühjahr feucht, im Sommer trocken und immer sonnig, das mögen Herbst-Krokusse.

Typisch für meinen „Zephyr“ sind seine auf dünnen Röhren stehenden weißen Blüten mit perlgrauen Äderchen und goldgelbem Blütenschlund. Auch er mag, wie der blaue Herbst-Krokus, die Sonne, von der er in diesem Jahr nicht viel zu sehen bekommt. Hoffentlich nimmt er mir das nicht übel.

Bei Sonnenschein öffnen sich die Blüten und geben den Blick in ihr Inneres frei.

Im Frühjahr werde ich ihn mit Hornspänen düngen, denn dann sammelt er mit grünem Blattwerk Kraft für die nächste Blüte im Herbst. ‚Zephyr‘ wurde sogar „zum Ritter geschlagen“. 1994 erhielt er einen Award of Garden Merit der Royal Horticultural Society (RHS), britischen Königlichen Gartenbaugesellschaft, die sich der Förderung der Gartenkunst widmet. Mehr kann eine Pflanze kaum erreichen.

Die kleine Schwebfliege nutzt einen der raren Sonnentage zum Tanken.

Herbst-Krokusse sind eine späte Insektenweide, wie das Foto mit der Schwebfliege zeigt. Aber auch die bevorzugt sonniges Wetter.

Über die Autorin

Susanne Dohrn lebt als Autorin und freie Journalistin in einem alten Garten in Schleswig-Holstein. 2017 erschien ihr Buch „Das Ende der Natur: Die Landwirtschaft und das stille Sterben vor unserer Haustür“ (Ch.Links Verlag, Taschenbuchausgabe 2018 im Herder Verlag), 2019 veröffentlichte sie „Der Boden: Bedrohter Helfer gegen den Klimawandel“ (Ch.Links Verlag). Im November 2020 erhielt das Buch den Salus-Medien-Sonderpreis, mit dem das Unternehmen "herausragende journalistische Beiträge ... zu Gentechnik, Ökologie und Umwelt" auszeichnet.

Vielleicht gefällt dir auch das: