Hat die aber einen furchterregenden Stachel! Das ist der der erste Gedanke bei der Entdeckung des Insekts, das in einem Spinnennetz verendet ist. Ein Blick ins Bestimmungsbuch ergibt: Eine Hornissenkönigin (Vespa crabro) ist es nicht, obwohl das Tier mindestens so groß ist. Es handelt sich um eine Riesenholzwespe (Urocerus gigas).

Durchlöchert: der abgestorbene Stamm einer Tanne

Sägewerk am Leibesende

Bis zu vier Zentimeter werden diese Wespen groß. Sie gehören damit zu den größten Hautflüglern Europas, zu denen auch Bienen, Hummeln und Wespen zählen. Stechen kann sie nicht, aber gefährlich aussehen und ihrem Legebohrer Löcher in schon tote oder geschädigte Bäume sägen, in denen sie dann ihre Eier ablegt.

Der Futterbaum

Zusätzlich schiebt die Wespe einen Pilz zwischen ihre Eier. Der zersetzt das Holz, dass dann quasi vorverdaut von den Larven gefressen wird. Die brauchen vier Jahre, bis aus ihnen wieder eine Wespe wird. Bei uns wohnen die Holzwespenlarven vermutlich in dem abgestorbenen Stamm einer Tanne, der Jahr für Jahr weiter von allerlei Getier weiter durchlöchert wird – ein Festmahl auch für die Buntspechte, die in dem morschen Holz Jagd auf leckere Larven machen.

Über die Autorin

Susanne Dohrn lebt als Autorin und freie Journalistin in einem alten Garten in Schleswig-Holstein. 2017 erschien ihr Buch „Das Ende der Natur: Die Landwirtschaft und das stille Sterben vor unserer Haustür“ (Ch.Links Verlag, Taschenbuchausgabe 2018 im Herder Verlag), 2019 veröffentlichte sie „Der Boden: Bedrohter Helfer gegen den Klimawandel“ (Ch.Links Verlag). Im November 2020 erhielt das Buch den Salus-Medien-Sonderpreis, mit dem das Unternehmen "herausragende journalistische Beiträge ... zu Gentechnik, Ökologie und Umwelt" auszeichnet.

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