Dieser Sommer setzt dem Garten zu wie keiner zuvor. Es ist extrem heiß, es regnet kaum. Zu den Pflanzen, die am meisten leiden, gehören Bauernhortensien. Aber ihr Überlebenswille ist immens. In meinem Garten stemmen sie sich gegen Hitze, Trockenheit und Klimawandel, obwohl ich ihnen nur ab und zu ein morgens ein wenig Wasser – 3-4 Liter – gebe. Eine hat, wie ich heute entdeckt habe, neue Blüten hervorgebracht (Foto oben). Sie leuchten blau, während die anderen langsam die Farbe wechseln, beginnend mit Altrosa.

Den botanische Namen Hydrangea verlieh ihnen der niederländische Botaniker Jan Frederik Gronovius (1686-1762). Er fand, die Pflanze würde einem Wasserkrug ähneln und benannte sie so: Hydrangea, eine Zusammensetzung aus dem griechischen Wort Wort „Hydro“ für Wasser und Angeion für Krug. Der Name passt: Hortensien, vor allem die Bauernhortensien auf dem Foto, brauchen viel Wasser.

Die meisten Blüten sind schon jetzt im August herbstlich verblasst. Die Blütenfarbe richtet sich nach dem Gartenboden. Ist er sauer, wie in meinem Garten, sind die Blüten blau oder lila. Für ein tieferes Blau müsste ich mit Aluminiumsulfat nachhelfen, aber das sieht in meinem wilden Garten zu künstlich aus. Ich lasse sie so wie sie sind, freue mich über ihren Lebenswillen und ihre verblassende Schönheit.

Über die Autorin

Susanne Dohrn lebt als Autorin und freie Journalistin in einem alten Garten in Schleswig-Holstein. 2017 erschien ihr Buch „Das Ende der Natur: Die Landwirtschaft und das stille Sterben vor unserer Haustür“ (Ch.Links Verlag, Taschenbuchausgabe 2018 im Herder Verlag), 2019 veröffentlichte sie „Der Boden: Bedrohter Helfer gegen den Klimawandel“ (Ch.Links Verlag). Im November 2020 erhielt das Buch den Salus-Medien-Sonderpreis, mit dem das Unternehmen "herausragende journalistische Beiträge ... zu Gentechnik, Ökologie und Umwelt" auszeichnet.

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