Moore speichern CO2. Sie sind Lebensräume für Extremisten – selten gewordene Pflanzen und Tiere –, die an den wassergesättigten nährstoffarmen Lebensraum angepasst sind: Binsen, Simsen, Torfmoose, Rohrkolben, Moorfrösche, Libellen. Im Laufe der Jahrhunderte wurden fast alle Moore in Deutschland entwässert, der Torf abgebaut und zum Heizen genutzt, die Böden urbar gemacht als Weide- oder Ackerland. Ein Frevel am Klima und an der Artenvielfalt.

Mit Moorfutures Moore sichern

Gerrit Werhahn von der Ausgleichsagentur erklärt die Lage des Königsmoores.

Das Bewusstsein wächst, wie wichtig diese einzigartigen Lebensräume für die Vielfalt der Natur und für den Schutz des Klimas sind. Eine Möglichkeit, Moore zu schützen, ist der Kauf von Moorfutures. Mit dem Geld – etwa 60 Euro pro eingesparte Tonne CO2 – werden ehemalige Moorflächen wieder vernässt. Im Laufe der Zeit emittieren sie dann immer weniger CO2. Bis wieder ein CO2-speicherndes Hochmoor entsteht, wird es jedoch Jahrzehnte dauern. Ich habe im Laufe der Zeit ein paar Moorfutures gekauft , verschenkt und selbst geschenkt bekommen – insgesamt einige Tonnen eingesparte CO2. Im Rahmen des Klimawandels ein Tropfen auf den heißen Stein, aber ein Anfang.

Auf ins Königsmoor

In diesem Jahr hatte ich endlich Zeit, „mein“ Moor mit einer Führung kennenzulernen. Es liegt in Schleswig-Holstein in der Eider-Treene-Sorge-Niederung. 68 Hektar sind es, die die Ausgleichsagentur Schleswig-Holstein, eine Tochter der Stiftung Naturschutz, mit Wällen aus Torf eingedeicht hat. Sie hat die Entwässerungsgräben verschlossen und Dänagen (Entwässerungsrohre) im Boden entfernt. Nun wird der Regen des Winters auf den Flächen zurückgehalten und dort gespeichert. Es entsteht eine Sumpflandschaft, der Vorläufer eines Moores.

Mehr dazu unter: www.moorfutures.de

 

Über die Autorin

Susanne Dohrn lebt als Autorin und freie Journalistin in einem alten Garten in Schleswig-Holstein. 2017 erschien ihr Buch „Das Ende der Natur: Die Landwirtschaft und das stille Sterben vor unserer Haustür“ (Ch.Links Verlag, Taschenbuchausgabe 2018 im Herder Verlag), 2019 veröffentlichte sie „Der Boden: Bedrohter Helfer gegen den Klimawandel“ (Ch.Links Verlag). Im November 2020 erhielt das Buch den Salus-Medien-Sonderpreis, mit dem das Unternehmen "herausragende journalistische Beiträge ... zu Gentechnik, Ökologie und Umwelt" auszeichnet.

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