Gestern sind meine drei Damen abgereist. Ich glaube, sie wussten es vorher. Sie haben an diesem Tag keine Eier gelegt. Vielleicht wollten sie damit warten, bis sie wieder zu Hause sind? Macht nichts: Wir sind noch mindestens bis Ende kommender Woche mit frischen Eiern eingedeckt. Heute gibt es Abschiedsfotos. Hühner sind Schönheiten. Kein noch so zarter teurer Kaschmirschal kann mit eine solchen gefiederten Halsbedeckung mithalten:
Wenn sie nicht gerade scharren und fressen oder im Sand baden, verbringen Hühner ihre Zeit mit Schönheitspflege. Dazu entnehmen sie dem Bürzel, einer Talgdrüse am Sterz, mit dem Schnabel Fett und pflegen damit ihre Federn. Ergebnis: Regen macht Hühnern nichts aus. Ich habe den Eindruck gewonnen, sie mögen ihn sogar ganz gern, weil sie dann mehr Insekten finden. Ganz besonders gilt das für ihre Lieblingsspeise, die Nacktschnecken.
Ist das Putzen und Schönmachen erledigt, wird das „Kleid“ ordentlich zurecht geschüttelt, bis sich jede Feder wieder am richtigen Platz befindet. Was die Schönheit angeht, gilt meine Sympathie Herta, dem Blumenhuhn, auch wenn sie den anderen immer wieder vom Futter wegpickt. Würde ich mir Hühner anschaffen und nicht nur ausleihen, fiele die Wahl auf Blumenhühner. Gute „Anfängerhühner“ seien sie, weil sie zutraulich sind, steht in Hühnerforen. Aber vorerst ist Hühnerpause. Ich will endlich mal wieder am Wochenende ausschlafen!
Ihr Stück Rasen haben die drei Damen gründlichst durchwühlt, aber das war ja so geplant. Larven von Kirschfruchtfliegen können hier eigentlich nicht überlebt haben.