Vorsicht beim Anfassen. Er sticht. Der Gewöhnliche Natternkopf (Echium vulgare), auch Blauer Heinrich genannt, weiß sich zu wehren. Die Hummel, die ihn gerade besucht, stört das nicht. Seine Blüten enthalten viel Pollen und vor allem viel zuckersüßen Nektar. Ein Hektar mit Natternkopf bewachsene Fläche kann 400 Kilo Honig liefern. 

Mitbringsel aus Mecklenburg-Vorpommern

Mein Natternkopf ist das Mitbringsel von einem Besuch in Mecklenburg-Vorpommern. Ich habe dort von einer Pflanze Saat abgenommen, Gen-Shopping nenne ich as. Ich war vom intensiven Blau der Blüte begeistert. Da wusste ich noch nicht, wie nützlich er für unsere Insekten ist. Seinen Namen verdankt die Pflanze ihrer Blüte, die Ähnlichkeit mit dem Kopf einer Natter aufweist. Der Griffel, der aus der Blüte herausragt, stellt ihre Zunge dar.

Vorsicht beim Umpflanzen

Der Natternkopf ist zweijährig, im ersten Jahr bildet er eine haarige Rosette mit einer sehr, sehr langen Pfahlwurzel, weshalb er auf trocknen Böden gut gedeiht. Bei mir keimt er leider immer dort, wo er nicht stehen bleiben kann, z.B. in den Ritzen der Gartenplatten. Dann muss ich ihn umsetzen, so lange seine Pfahlwurzel noch kurz ist. Für die Mühe dankt er im Jahr darauf. Er blüht mindestens sechs Wochen und wird mehr als einen Meter hoch.

Über die Autorin

Susanne Dohrn lebt als Autorin und freie Journalistin in einem alten Garten in Schleswig-Holstein. 2017 erschien ihr Buch „Das Ende der Natur: Die Landwirtschaft und das stille Sterben vor unserer Haustür“ (Ch.Links Verlag, Taschenbuchausgabe 2018 im Herder Verlag), 2019 veröffentlichte sie „Der Boden: Bedrohter Helfer gegen den Klimawandel“ (Ch.Links Verlag). Im November 2020 erhielt das Buch den Salus-Medien-Sonderpreis, mit dem das Unternehmen "herausragende journalistische Beiträge ... zu Gentechnik, Ökologie und Umwelt" auszeichnet.

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