Klirrende Kälte prophezeit so mancher Wetterbericht für diesen Winter. Noch ist davon nicht viel zu spüren. Die letzten Sommerblüher verschwinden zwar nahezu im Herbst-Grau-Braun, aber mit ein wenig Glück lassen sich Überlebende entdecken. Einige Blüten der Bauernhortensie (oben) erinnern mit ihrer müden Pracht an die letzten warmen Sommertage.

Die wenigen Rosenblüten sehen aus, als seien sie von einer Schicht aus durchsichtigem Glas überzogen.

Auch einige Schleifenblumen trotzen der Herbst-Feuchtigkeit und den immer kürzer werdenden Tagen. Sie machen einfach unverdrossen weiter.

Ein allerletztes Schmuckkörbchen blüht ganz verloren auf dem Blumenzwiebel-Beet.

Die saftigen Blätter der Kapuzinerkresse zeigen mir, dass der Frost, der am Wochenende zwei Nächte lang die Dächer weiß färbte, auf dem Boden noch nicht angekommen ist. Die Erde hat genug Wärme aus dem Sommer gespeichert, um die Kälte fern zu halten. Lange wird das nicht mehr gelingen.

Die Hummel, die ich vor dem Fenster meines Wintergartens fand, hat den Herbst nicht überlebt. Es heißt, der kommende Winter werde frostig. Auf jeden Fall wird er für uns Menschen gefühlt vermutlich einer der längsten werden.

Über die Autorin

Susanne Dohrn lebt als Autorin und freie Journalistin in einem alten Garten in Schleswig-Holstein. 2017 erschien ihr Buch „Das Ende der Natur: Die Landwirtschaft und das stille Sterben vor unserer Haustür“ (Ch.Links Verlag, Taschenbuchausgabe 2018 im Herder Verlag), 2019 veröffentlichte sie „Der Boden: Bedrohter Helfer gegen den Klimawandel“ (Ch.Links Verlag). Im November 2020 erhielt das Buch den Salus-Medien-Sonderpreis, mit dem das Unternehmen "herausragende journalistische Beiträge ... zu Gentechnik, Ökologie und Umwelt" auszeichnet.

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