So manche Pflanze in unseren Gärten verdanken wir unkonventionellen Menschen. Menschen wie Max Leichtlin (1831-1910). Geschäftsmann zu werden wie sein Vater interessierte ihn nicht. Er lernte Gärtner, reiste durch die Welt, sammelte Wissen und Pflanzen. Eine davon steht in meinem Garten. Leichtlins Prärielilie (Camassia leichtlinii). Ihre Heimat sind feuchte Wiesen und Flussufer in Nordamerika. Ich stelle sie mir als violett-grünes Wogen vor.

Die Zwiebelpflanze fängt an zu blühen, bevor die Bäume grün werden und kann bis zu 80 Zentimeter hoch werden. Sie bildet viele Samen, ist pflegeleicht und frosthart. Am liebsten ist ihr ein lichter Standort mit feuchtem durchlässigen Boden. Im Frühling, wenn Winterlinge (Eranthis hyemalis) und Narzissen verblüht sind, übernimmt sie die Rolle es Hinguckers in meinem Garten. Danke Max Leichtlin!

Über die Autorin

Susanne Dohrn lebt als Autorin und freie Journalistin in einem alten Garten in Schleswig-Holstein. 2017 erschien ihr Buch „Das Ende der Natur: Die Landwirtschaft und das stille Sterben vor unserer Haustür“ (Ch.Links Verlag, Taschenbuchausgabe 2018 im Herder Verlag), 2019 veröffentlichte sie „Der Boden: Bedrohter Helfer gegen den Klimawandel“ (Ch.Links Verlag). Im November 2020 erhielt das Buch den Salus-Medien-Sonderpreis, mit dem das Unternehmen "herausragende journalistische Beiträge ... zu Gentechnik, Ökologie und Umwelt" auszeichnet.

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