Wenn es im Garten derzeit an einer Stelle nach sehr würziger Vanille duftet, lohnt sich, genauer hinzuschauen und den Urheber aufzuspüren. Es ist ein Winterschneeball, der jetzt kurz vor dem Winter seine weißen Blüten öffnet. 

Züchtung aus Nordwales

Winterschneebälle (Viburnum), die in unseren Gärten wachsen, sind zumeist Nachkommen von Züchtungen, die in Bodnant in Nordwales in Großbritannien um 1830 entstanden sind. Jetzt findet sozusagen eine „Vorblüte“ statt. Die Hauptblüte folgt dann im Frühjahr, ab März. Bei manchen Sorten, wie dem Bodnant-Schneeball, färben sich die Blätter im Herbst dunkelrot. Das ist bei meinem Schneeball nicht der Fall. Sie bleiben grün.

Giftig, aber ungefährlich

Die Pflanze gilt als giftig, allerdings bildet sie in den meisten Fällen keine Früchte. Der Winterschneeball hat sich die falsche Zeit zum Blühen ausgesucht. Außerdem fehlen in unseren Breiten Insekten, die auf den Winterschneeball „fliegen“, denn ursprünglich stammt die Pflanze aus Asien.

Über die Autorin

Susanne Dohrn lebt als Autorin und freie Journalistin in einem alten Garten in Schleswig-Holstein. 2017 erschien ihr Buch „Das Ende der Natur: Die Landwirtschaft und das stille Sterben vor unserer Haustür“ (Ch.Links Verlag, Taschenbuchausgabe 2018 im Herder Verlag), 2019 veröffentlichte sie „Der Boden: Bedrohter Helfer gegen den Klimawandel“ (Ch.Links Verlag). Im November 2020 erhielt das Buch den Salus-Medien-Sonderpreis, mit dem das Unternehmen "herausragende journalistische Beiträge ... zu Gentechnik, Ökologie und Umwelt" auszeichnet.

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