Es gibt zwei Arten, die Natur zu erleben. Auf Sizilien habe ich einfach nur die Farbenpracht genossen und einige Fotos am Wegesrand geschossen. Aber viele Pflanzen erzählen Geschichten. Beispielsweise die Distel, deren purpurfarbene Blüte wie von einer großen Dornenkrone umkränzt wird. Mancherorts heißt sie deshalb Christi Krone, wie ich nun herausgefunden habe.

Milch der Jungfrau Maria

Die zweijährige Pflanze bildet im ersten Jahr riesige Rosetten am Boden, mit weiß-grünen Blättern und kann einem bei Wanderungen ganz schön die Beine zerkratzen. Ihr richtiger Name lautet Mariendistel (Silybum marianum). Die weißen Flecken auf den Blättern sollen, so die Legende, von der Milch der Jungfrau Maria stammen.

Heilkraft der Samen

Ein anderer Name lautet Fieberdistel. Die Samen der Mariendistel haben heilkräftige Wirkung. Ein in ihnen enthaltener Wirkstoff soll die Leber schützen, weshalb sie in Österreich, Ungarn und teilweise auch in Deutschland angebaut wird. Die Mariendistel wächst am liebsten dort wo es trocken, warm und steinig ist – also leider nicht bei uns im Norden. Schade!

Über die Autorin

Susanne Dohrn lebt als Autorin und freie Journalistin in einem alten Garten in Schleswig-Holstein. 2017 erschien ihr Buch „Das Ende der Natur: Die Landwirtschaft und das stille Sterben vor unserer Haustür“ (Ch.Links Verlag, Taschenbuchausgabe 2018 im Herder Verlag), 2019 veröffentlichte sie „Der Boden: Bedrohter Helfer gegen den Klimawandel“ (Ch.Links Verlag). Im November 2020 erhielt das Buch den Salus-Medien-Sonderpreis, mit dem das Unternehmen "herausragende journalistische Beiträge ... zu Gentechnik, Ökologie und Umwelt" auszeichnet.

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