Weißdornkälte nennen die Alten im Norden die Zeit, wenn es nach den ersten richtig warmem Wetter wieder kühl wird – Weißdornkälte, weil diese Tage mit der Blüte des Weißdorns zusammen treffen. Auch in diesem Jahr ist es so. Die Eisheiligen sind vorbei, es wurde kurzfristig warm, unsere Hecke aus Eingriffeligem Weißdorn (Crataegus monogyna) begann zu blühen und sieht nun aus, als habe es über Nacht noch einmal geschneit. Das passt zum Wetter.

Blühende Weißdornhecke: Das kalte Wetter passt zur winterlichen Anmutung.

Mit der Blüte drehte der Wind schwupp auf Nord. Es weht ein kalter trockner Wind. Übrigens: Wer es lieber farbig mach: Weißdorn gibt es auch in Rot. Der Echte Rotdorn (Crataegus laevigata, Paul’s Scarlet‘) ist eine Züchtung aus England. Benannt ist er nach seinem Züchter William Paul, der ihn 1860 auf den Markt brachte. An der Weißdornkälte ändert seine Blüte allerdings nichts.

Mehr Rose als Weißdorn: der Echte Rotdorn, 1860 in England gezüchtet.

Über die Autorin

Susanne Dohrn lebt als Autorin und freie Journalistin in einem alten Garten in Schleswig-Holstein. 2017 erschien ihr Buch „Das Ende der Natur: Die Landwirtschaft und das stille Sterben vor unserer Haustür“ (Ch.Links Verlag, Taschenbuchausgabe 2018 im Herder Verlag), 2019 veröffentlichte sie „Der Boden: Bedrohter Helfer gegen den Klimawandel“ (Ch.Links Verlag). Im November 2020 erhielt das Buch den Salus-Medien-Sonderpreis, mit dem das Unternehmen "herausragende journalistische Beiträge ... zu Gentechnik, Ökologie und Umwelt" auszeichnet.

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