Hurrah, die Gartensaison hat begonnen. Das ist natürlich etwas übertrieben formuliert. Bislang blühen nur die Frühlings- auch Vorfrühlings-Alpenveilchen (Cyclamen coum) in meinem Garten. Ihre Blüten sind so klein, dass meine Kamera sie kaum erfassen kann. Maximal einen Zentimeter lang sind die pinkfarbigen Spitzen, die gerade dabei sind, aus dem Laubdach herauszuwachsen, mit dem ich meine Beete jedes Jahr im Herbst bedecke. Manche haben die Knospe elegant gesenkt, wie ein Schwanenhals (oben). Andere verrenken ihre Stängel wie eine Schlange.

Frühlings-Alpenveilchen haben sehr dekorativ gezeichnete Blätter. Sie stammen ursprünglich aus den Alpen, kommen also mit Frost gut klar. Im Sommer stehen sie gerne im Halbschatten, am liebsten auf durchlässigen Böden. Bei zu viel Feuchtigkeit würden ihre Knollen verfaulen. Die Samen bilden sich im Juni/Juli. Wo die Cyclamen dann wachsen, „entscheiden“ Ameisen. Sie lieben die Samen wegen ihres leckeren, eiweißhaltigen Anhängsels und schleppen sie deshalb zu ihrem Bau. Die Samen lassen sie liegen, nachdem sie das Anhängsel gefressen haben. Stimmt die Umgebung, keimt der Same, bildet eine kleine Knolle und ein erstes, kleines Blatt. Dann geht der Cyclamen-Nachwuchs in die Winterruhe. Bis er blüht, dauert es dann noch zwei bis drei Jahre.

Über die Autorin

Susanne Dohrn lebt als Autorin und freie Journalistin in einem alten Garten in Schleswig-Holstein. 2017 erschien ihr Buch „Das Ende der Natur: Die Landwirtschaft und das stille Sterben vor unserer Haustür“ (Ch.Links Verlag, Taschenbuchausgabe 2018 im Herder Verlag), 2019 veröffentlichte sie „Der Boden: Bedrohter Helfer gegen den Klimawandel“ (Ch.Links Verlag). Im November 2020 erhielt das Buch den Salus-Medien-Sonderpreis, mit dem das Unternehmen "herausragende journalistische Beiträge ... zu Gentechnik, Ökologie und Umwelt" auszeichnet.

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