Die Astilben blühten schon in meinem Garten, als er noch meiner Großmutter gehörte. Einer der bekanntesten Züchter war Georg Arends. Er gründete 1888 in Ronsdorf bei Wuppertal die erste deutsche Staudengärtnerei und bot „Blütenpflanzen für Heim und Hausgarten“ an. Die seine Züchtungen gehörten zu den „schönsten Neueinführungen der letzten Jahre“. So ist ganz unbescheiden in seinem „Haupt-Verzeichnis über Winterharte Stauden und Florblumen“ von 1906/1907 nachzulesen.

Zart und leuchtend wie Korallenbäumchen machen Astilben auch in einem Schattengarten einen Punkt.

Arends kreuzte chinesische und japanische Wild-Astilben miteinander und säte die Samen, die klein sind wie Staubkörner, wieder aus. Die Astilben tragen Namen wie „Weiße Gloria“, „Fanal“, „Brautschleier“ oder „Augustleuchten“ und bis heute den Namenszusatz Astilbe x arendsii. Die Gärtnerei existiert noch und wird von seiner Urenkelin Anja Maubach geführt: www.anja-maubach.de. Astilben wachsen im Schatten wollen feuchte Böden. Sie haben also die gleichen Vorlieben wie Schnecken. Aber die fressen keine Astilben – ein großes Plus, wenn die Gärtnerin statt auf Mord auf friedliche Koexistenz setzt. 

Über die Autorin

Susanne Dohrn lebt als Autorin und freie Journalistin in einem alten Garten in Schleswig-Holstein. 2017 erschien ihr Buch „Das Ende der Natur: Die Landwirtschaft und das stille Sterben vor unserer Haustür“ (Ch.Links Verlag, Taschenbuchausgabe 2018 im Herder Verlag), 2019 veröffentlichte sie „Der Boden: Bedrohter Helfer gegen den Klimawandel“ (Ch.Links Verlag). Im November 2020 erhielt das Buch den Salus-Medien-Sonderpreis, mit dem das Unternehmen "herausragende journalistische Beiträge ... zu Gentechnik, Ökologie und Umwelt" auszeichnet.

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