Hast du schönen Island-Mohn lobt die Freundin die gelben Blüten in meinem Garten, die wie hunderte Zitronenfalter über den Beeten schweben. Kann ich davon Saat haben? Kann sie und das mehr als genug. Allerdings schwebt da kein Island-Mohn über den Beeten sondern der Wald-Scheinmohn (Papaver cambricum oder Meconopsis cambrica). Die pflegeleichte Staude stammt ursprünglich aus Spanien, Frankreich, Irland und Großbritannien, ist aber mittlerweile in vielen Gärten verbreitet.

Die Blüte des Wald-Scheinmohns streift ihre behaarten zwei Kelchblätter ab.

Die zauberhaften Blüten halten nur ein bis zwei Tage, aber die Pflanzen bilden wochenlang neue Blüten, vor allem wenn man einige Samenstände kappt, bevor sie reifen können. Genug Nachwuchs entsteht dennoch, denn der Wald-Scheinmohn bildet viele Samen. Ich sammle sie und streue sie überall auf den Beeten aus. So sind fast fast überall im Garten neue Pflänzchen gekeimt, die spätestens ein einem Jahr blühen. Genug Samen zum Verschenken sind auch immer da.

Blick in die Blüte des Wald-Scheinmohns mit Fruchtknoten und Narbe.

Schaut man in die Blüten des Wald-Scheinmohns und die des Island-Mohns (Papaver nudicaule), wird der Unterschied deutlich. Beim Island-Mohn (unten) ist die Narbe zum Auffangen der Pollen, anders als beim Wald-Scheinmohn (Papaver nudicaule), wie eine Scheibe geformt.

Der Island-Mohn hat die für die meisten Mohn-Arten typische Narbenscheibe.

Über die Autorin

Susanne Dohrn lebt als Autorin und freie Journalistin in einem alten Garten in Schleswig-Holstein. 2017 erschien ihr Buch „Das Ende der Natur: Die Landwirtschaft und das stille Sterben vor unserer Haustür“ (Ch.Links Verlag, Taschenbuchausgabe 2018 im Herder Verlag), 2019 veröffentlichte sie „Der Boden: Bedrohter Helfer gegen den Klimawandel“ (Ch.Links Verlag). Im November 2020 erhielt das Buch den Salus-Medien-Sonderpreis, mit dem das Unternehmen "herausragende journalistische Beiträge ... zu Gentechnik, Ökologie und Umwelt" auszeichnet.

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