Mein Gartentraum ist ein Staketenzaun mit blühenden Duftwicken (Lathyrus odoratus) in weiß, pink und lila. Der Traum wird wohl nicht in Erfüllung gehen, denn die einjährigen Pflanzen gedeihen nicht bei mir. Stattdessen wuchern Staudenwicken (Lathyrus latifolius). Sie haben sich den Standort mit dem schlechtesten Boden ausgesucht. Die eine kriecht über den Rasen und verleiht dem dürregeplagten Gartenstück Farbe.
Die zweite rankt sich am Gartentor hoch und blüht Jahr für Jahr üppiger. Offensichtlich hat sie dort genau die richtigen Bedingungen. Sie mag es gern sonnig und trocken, denn sie stammt aus dem Mittelmeerraum. Sie will kalthaltigen Boden. Den findet sie am Rand der Platten, mit denen der Fußweg gepflastert ist. Der Nährstoffmangel stört sie nicht, denn Knöllchenbakterien in ihren Wurzeln sammeln für sie Stickstoff aus der Luft und versorgen sie damit. Das Gartentor kann ich erst im Herbst wieder öffnen, wenn die Staudenwicke sich in den Boden zurückzieht.