Die beiden treiben es ganz öffentlich, in einer schattigen Ecke direkt vor der Haustür. Die erste Reaktion: Boah, ist das widerwärtig! Die zweite: Jetzt machen die auch noch neue Schnecken, und das mitten im September! Die dritte Reaktion: Wie geht das eigentlich: Schneckensex?
Stalker in Zeitlupe
Nacktschnecken ruhen die meiste Zeit. Mit Fressen verbringen sie nur vier Prozent ihrer Zeit, und manchmal hat man dann den Eindruck, dass ihnen tote Artgenossen am liebsten sind. Bis zu zehn Nacktschnecken können sich zu einem solchen Festmahl versammeln. Manchmal hingegen werden sie zu Stalkern, eine kriecht hinter der anderen her, bis die sich umdreht und Lust auf Sex signalisiert.
Yin und Yang im Uhrzeigersinn
Die beiden bilden einen Kreis und drehen sich im Uhrzeigersinn umeinander. Bis beide so richtig in Stimmung sind, streicheln sie sich stundenlang gegenseitig und schleimen kräftig herum. Dann tauschen beide Spermien aus, mit denen sie ihre eigenen Eier befruchten. Das können hunderte sein. Danach sterben sie. Die Eier entwickeln sich nur wenn es feucht ist, nicht zu warm (mehr als 25 Grad) und nicht zu kalt (unter -2). Früher Frost würde den Nachkommen der beiden vor meiner Haustür also den Garaus machen. Gut so.