Vor ziemlich genau einem Jahr schrieb ich hier darüber, dass Mais nervt. Auf den Beitrag in meinem Blog wurde vor zwei Monaten eine Zeitschrift aufmerksam. Food & Farm heißt sie, erscheint im Deutschen Landwirtschaftsverlag, nennt sich „Das Magazin für Besser-Esser & Freizeit Farmer“, ist schön zu lesen, mit tollen Bildern, vielen Tipps und Rezepten.

Lebenswichtig wie Antibiotika?

Eine Rubrik nennt sich „Jetzt reden wir“. In der diskutieren ein Landwirt und ein Verbraucher, in diesem Falle ich, über aktuelle Themen. In dieser Ausgabe ist es der Maisanbau. Mein Sparrings-Partner heißt Rainer Bonhoff, betreibt eine Biogasanlage und baut auf 280 Hektar von 600 Hektar Mais an. Er findet, Mais sei so lebenswichtig wie Antibiotika.

Der Vergleich hinkt

Rainer Bonhoffs Vergleich mit den Antibiotika geht nach hinten los. Die Medikamente sind überlebenswichtig. Das stimmt. Voraussetzung ist: Eine Infektion lässt sich nicht anders behandeln. Dass Landwirte das „großzügig“ interpretieren, ist bekannt. Versuchen Sie mal, Fleisch von Hühnern zu kaufen, die nicht mit Antibiotika behandelt wurden! Welche Auswirkungen der Maisanbau auf die Artenvielfalt hat, kann man auf dem Foto sehen: Der Dünger, den der Mais zum Wachsen benötigt, fördert vor allem eine Pflanze: die Brennnessel.

 

Über die Autorin

Susanne Dohrn lebt als Autorin und freie Journalistin in einem alten Garten in Schleswig-Holstein. 2017 erschien ihr Buch „Das Ende der Natur: Die Landwirtschaft und das stille Sterben vor unserer Haustür“ (Ch.Links Verlag, Taschenbuchausgabe 2018 im Herder Verlag), 2019 veröffentlichte sie „Der Boden: Bedrohter Helfer gegen den Klimawandel“ (Ch.Links Verlag). Im November 2020 erhielt das Buch den Salus-Medien-Sonderpreis, mit dem das Unternehmen "herausragende journalistische Beiträge ... zu Gentechnik, Ökologie und Umwelt" auszeichnet.

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