Die Rasselblume (Catananche caerulea) ist bislang eine eher seltene Gartenpflanze. Sie mag es sonnig und trocken, stammt aus dem westlichen Mittelmeer, verträgt aber leichten Frost. In meiner Stadt Tornesch blüht sie seit Jahren auf Pflanzinseln am Straßenrand der Norderstraße. Offensichtlich fühlt sie sich dort wohl. Warum also nicht in meinem Garten?

Im Arboretum in Ellerhoop habe ich eine Test-Kandidatin gekauft. Sie mag basischen Boden. Ich werde sie also mit zerstoßenen Eierschalen „füttern“. Blüte und Knospen der Rasselblumen ähneln unseren Kornblumen. Aber wie man gut erkennen kann, harmonieren das Lila und das Blau überhaupt nicht miteinander.

Rasselblumen waren bei alten Griechen ein beliebtes Liebeskraut. Sie heißen deshalb auch Amorpfeil. Sie blühen bis in den September hinein. Dann reiben sich die Samenstände aneinander und rascheln leise im Wind. Ich hoffe, die Rasselblume mag es bei mir. Dann wird sie sich aussähen. Hand aufs Herz: Wer könnte diese zarten Schönheit widerstehen?

Über die Autorin

Susanne Dohrn lebt als Autorin und freie Journalistin in einem alten Garten in Schleswig-Holstein. 2017 erschien ihr Buch „Das Ende der Natur: Die Landwirtschaft und das stille Sterben vor unserer Haustür“ (Ch.Links Verlag, Taschenbuchausgabe 2018 im Herder Verlag), 2019 veröffentlichte sie „Der Boden: Bedrohter Helfer gegen den Klimawandel“ (Ch.Links Verlag). Im November 2020 erhielt das Buch den Salus-Medien-Sonderpreis, mit dem das Unternehmen "herausragende journalistische Beiträge ... zu Gentechnik, Ökologie und Umwelt" auszeichnet.

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