Ende Juli waren sie plötzlich da: die Admirale (Pyrameis atalanta). Die wenigen heißen Tage dieses Sommers verbrachten sie auf meinem Sommerflieder. Erst saugten sie an der Pflanze mit den dunkellila Blüten. Als dieser verblüht war wechselten sie zu dem mit den lavendelfarbenen. Weil die Falter mit Vorliebe an violetten Blüten saugen, ist der Sommerflieder (Buddleja) bestens geeignet, um sie anzulocken.

Admiral beim Saugen am Sommerflieder
Admiral beim Saugen am Sommerflieder

Über die Berge

Der Admiral ist der Zugvogel unter den Faltern. Im Frühjahr kommen die 5 bis 6,5 Zentimeter großen Edelfalter aus dem Süden über die Alpen zu uns in den Norden, und im Herbst kehren sie wieder dorthin zurück. Da sie im Schnitt nur 43 Tage leben, schafft das erst die zweite Generation. Woher sie das wissen? Sie haben es in den Genen.

Brennendes Futter

Die Weibchen kleben ihre grünen ovalen Eier einzeln an die Blätter von Brennnesseln. Die wehrhafte Pflanze bietet den schwarzen Raupen, die sich zum Fressen in ein Blatt einrollen, Futter und Schutz. Nach vier Wochen verpuppt sich die Raupe, nach weiteren zwei schlüpft der neue Schmetterling. Der begibt sich alsbald auf den weiten Weg nach Süden, um dem ungemütlichen Winter hier zu entgehen. Gute Idee!

Über die Autorin

Susanne Dohrn lebt als Autorin und freie Journalistin in einem alten Garten in Schleswig-Holstein. 2017 erschien ihr Buch „Das Ende der Natur: Die Landwirtschaft und das stille Sterben vor unserer Haustür“ (Ch.Links Verlag, Taschenbuchausgabe 2018 im Herder Verlag), 2019 veröffentlichte sie „Der Boden: Bedrohter Helfer gegen den Klimawandel“ (Ch.Links Verlag). Im November 2020 erhielt das Buch den Salus-Medien-Sonderpreis, mit dem das Unternehmen "herausragende journalistische Beiträge ... zu Gentechnik, Ökologie und Umwelt" auszeichnet.

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