Erst gucken spitze schmutzige Knospen aus dem Boden, dann wachsen sie an einem langen weißen Stängel in Höhe bis sie sich schließlich öffnen und rostbraune Körnchen verteilen. Die vermeintlichen Knospen blühen nicht. Sie sind die Saatkapseln von Krokussen.

Verwildert und lichtblau

Sie wachsen erst, wenn das Laub der Zwiebelpflanze fast ganz vertrocknet ist. Wer die Saatkapseln stehen lässt, bis sie reif sind, wird sich von Jahr zu Jahr über mehr Krokusse im Garten freuen können. Manche „Nachkommen“ verwildern, blühen früh und lichtblau. Die meisten jedoch werden so aussehen wie ihre großblütigen „Eltern“: weiß, blau oder lila.

Prachtvoller März-Garten

Man kann die Saat auch einsammeln und in anderen Gartenteilen verstreuen, z.B. auf dem Rasen, unter Bäumen und Büschen. Wichtig bleibt: Nach der Blüte immer die Blätter stehen lassen, bis sie völlig braun sind. Das sieht dann 14 Tage nicht so toll aus, aber dafür kann man sich gegen Ende des Winters wochenlang an der Krokusblüte freuen.

Über die Autorin

Susanne Dohrn lebt als Autorin und freie Journalistin in einem alten Garten in Schleswig-Holstein. 2017 erschien ihr Buch „Das Ende der Natur: Die Landwirtschaft und das stille Sterben vor unserer Haustür“ (Ch.Links Verlag, Taschenbuchausgabe 2018 im Herder Verlag), 2019 veröffentlichte sie „Der Boden: Bedrohter Helfer gegen den Klimawandel“ (Ch.Links Verlag). Im November 2020 erhielt das Buch den Salus-Medien-Sonderpreis, mit dem das Unternehmen "herausragende journalistische Beiträge ... zu Gentechnik, Ökologie und Umwelt" auszeichnet.

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