Die Berg-Flockenblume (Foto rechts) ist fast verblüht, obwohl ich getrickst habe. Ich habe ihr die ersten abgeblühten Blütenstände abgeschnitten. Dann bildet sie neue, schließlich will sie sich vermehren. Mit diesem Chelsea-Chop oder Chelsea-Schnitt lässt sich die Blütezeit vieler Pflanzen verlängern. Seinen Namen verdankt diese kleine gärtnerische Fiesheit der berühmten Chelsea Chelsea Flower Show, die Ende Mai/Anfang Juni in London stattfindet.

Gekrönte Samen

Inzwischen lasse ich die Samen reifen. Sie sind dick, beigefarben, und tragen oben einen minikleines Krönchen, das sich Pappus nennt. Die Samen hocken dicht an dicht, wie in einem vollgestopften Becher. Im Laufe des Tages zieht sich der Becher zusammen und die Samen werden einer nach dem anderen herausgedrückt. Weit fliegen dürften sie nicht, dazu sind sie viel zu schwer.

Ernte-Konkurrenz

Ich versuche, möglichst viele Samen zu ernten, um die Pflanzen an anderen Stellen im Garten anzusiedeln. Allerdings muss ich schnell sein, denn ich habe vierbeinige Konkurrenz. Immer wieder erwische ich Mäuse dabei, wie sie an den Stängeln hochklettern und mir die Samen wegknabbern.

 

Über die Autorin

Susanne Dohrn lebt als Autorin und freie Journalistin in einem alten Garten in Schleswig-Holstein. 2017 erschien ihr Buch „Das Ende der Natur: Die Landwirtschaft und das stille Sterben vor unserer Haustür“ (Ch.Links Verlag, Taschenbuchausgabe 2018 im Herder Verlag), 2019 veröffentlichte sie „Der Boden: Bedrohter Helfer gegen den Klimawandel“ (Ch.Links Verlag). Im November 2020 erhielt das Buch den Salus-Medien-Sonderpreis, mit dem das Unternehmen "herausragende journalistische Beiträge ... zu Gentechnik, Ökologie und Umwelt" auszeichnet.

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