In meinem Garten blühen seit Jahren riesige tiefblaue Hasenglöckchen. Blue Bells, die in englischen Wäldern zu hunderttausenden wachsen, sind es nicht. Diese Atlantischen Hasenglöckchen (Hyacinthoides non-scripta) haben weniger Blüten am Stängel, die Blüten hängen einseitig und ihr Blütenstängel neigt sich. Meine streben straks nach oben, werden höher und haben größere Blüten. Auf einer englischen Gartenseite bin ich fündig geworden. Ich vermute, bei meinen „Blauen Riesen“ handelt es sich um Garten-Hasenglöckchen (Hyacinthoides hispanica Excelsior). Auch sie haben ihren Ursprung auf der Iberischen Halbinsel. In englischen Gärten gibt es sie seit dem frühen 17. Jahrhundert.

In englischen Gärten wachsen sie seit Jahrhunderten: Garten-Hasenglöckchen.

Die Pflanzen bilden im Laufe der Jahre dichte Horste, aus denen m März zuerst die kräftigen dunkelgrünen Blätter sprießen, aus deren Mitte alsbald der Blütenstand strebt. Das Garten-Hasenglöckchen vermehrt sich mit Tochterknollen und über Samen. Es wächst gern in lichtem Halbschatten. Im Sommer zieht es sich zurück und macht Platz für meine Stauden, die rundherum wachsen. Sie sind ein historischer Gartenschatz vom Allerfeinsten.

Über die Autorin

Susanne Dohrn lebt als Autorin und freie Journalistin in einem alten Garten in Schleswig-Holstein. 2017 erschien ihr Buch „Das Ende der Natur: Die Landwirtschaft und das stille Sterben vor unserer Haustür“ (Ch.Links Verlag, Taschenbuchausgabe 2018 im Herder Verlag), 2019 veröffentlichte sie „Der Boden: Bedrohter Helfer gegen den Klimawandel“ (Ch.Links Verlag). Im November 2020 erhielt das Buch den Salus-Medien-Sonderpreis, mit dem das Unternehmen "herausragende journalistische Beiträge ... zu Gentechnik, Ökologie und Umwelt" auszeichnet.

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