Dieser Hibiskus ist ein Mitbringsel von der Ferieninsel Mallorca. Eine Freundin hatte ihn auf ihrer Terrasse, als ich sie im Juni vor 20 Jahren besuchte. Ich fand ihn so schön, dass ich um einen Zweig bat. In feuchtes Küchenpapier gewickelt überlebte er den Flug nach Hamburg, bildete in einen Topf mit Erde eingesetzt Wurzeln, wurde größer und größer.

30 Grad sind perfekt

Ich habe keine Ahnung, wie er heißt, weiß aber, dass er die Wärme liebt. Sonne und jeden Tag 30 Grad sind perfekt. Dann blüht er über und über, die Blüten sind weiß mit einem leuchtend rotem Innenleben und zarten roten Äderchenen. Diese Bedingungen hat er vor allem im Wintergarten, wo er von Ende März bis Oktober steht. Wird es kühler, nehmen die Blüten einen pinkfarbenen Schimmer an. 

Radikaler Rückschnitt

Im Oktober wird es ihm in meinem ungeheizten Wintergarten zu kalt. Er lässt die Blätter hängen und wirft seine Knospen ab, für mich ein Zeichen, ihn ins Haus zu holen. Da ich nicht viel Platz habe, schneide ich ihn dann radikal zurück, stelle ihn an einen hellen Platz und geben ihm ab und zu sehr wenig Wasser. Sobald die Tage im Februar länger werden, treibt er neue Blätter aus. Wenn es im Wintergarten wieder warm genug ist, topfe ich ihn um, gebe ihm ein bisschen Dünger und freue mich auf die nächste Blütenpracht.

Über die Autorin

Susanne Dohrn lebt als Autorin und freie Journalistin in einem alten Garten in Schleswig-Holstein. 2017 erschien ihr Buch „Das Ende der Natur: Die Landwirtschaft und das stille Sterben vor unserer Haustür“ (Ch.Links Verlag, Taschenbuchausgabe 2018 im Herder Verlag), 2019 veröffentlichte sie „Der Boden: Bedrohter Helfer gegen den Klimawandel“ (Ch.Links Verlag). Im November 2020 erhielt das Buch den Salus-Medien-Sonderpreis, mit dem das Unternehmen "herausragende journalistische Beiträge ... zu Gentechnik, Ökologie und Umwelt" auszeichnet.

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