Ein Garten ist immer gut für Überraschungen, man muss nur die Augen offen halten. Die auf dem Foto wäre mir entgangen, hätte nicht mein Neffe Matti mich darauf hingewiesen. Was ist denn das, fragte er vor ein paar Tagen und zeigte auf die weiße Blüte einer Campanula-Glockenblume.

Feste Umklammerung

Blaugrüne Mosaikjungfer beim Sonnenbad

Ein Wesen hielt sie mit seinen langen Beinen so fest umklammert, dass sie sich nicht hatte öffnen können. Das Wesen war aus dem Teich gekrochen und hatte sich die Blüte ausgesucht, um dort aus seiner Hülle zu kriechen. Ich vermute es war eine Blaugrüne Mosaikjungfer (Aeshna cyanea).

Schutzlos ausgeliefert

Allerdings habe ich in diesem Jahr noch keine solche Libelle fliegen sehen. Vielleicht hat ein Vogel mein Exemplar gefressen, bevor sie ihre Flügel aufpumpen, sich davonmachen und auf Insektenjagd gehen konnte. Die leere Hülle fiel einige Tage später ab, zusammen mit den Blütenblättern, die sich nie entfaltet hatten.

Über die Autorin

Susanne Dohrn lebt als Autorin und freie Journalistin in einem alten Garten in Schleswig-Holstein. 2017 erschien ihr Buch „Das Ende der Natur: Die Landwirtschaft und das stille Sterben vor unserer Haustür“ (Ch.Links Verlag, Taschenbuchausgabe 2018 im Herder Verlag), 2019 veröffentlichte sie „Der Boden: Bedrohter Helfer gegen den Klimawandel“ (Ch.Links Verlag). Im November 2020 erhielt das Buch den Salus-Medien-Sonderpreis, mit dem das Unternehmen "herausragende journalistische Beiträge ... zu Gentechnik, Ökologie und Umwelt" auszeichnet.

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