Am 1. März ist meteorologischer Frühlingsanfang. Im Arboretum in Ellerhoop hat das Gartenjahr schon Wochen zuvor begonnen. In diesem Jahr blühte alles gleichzeitig: Krokusse, Schneeglöckchen, Märzenbecher, Winterschneeball. Inzwischen beginnt die zweite Blüh-Runde. Dazu gehören beispielsweise die Weidenkätzchen (Foto oben) und das Lungenkraut (Plumonaria).

Attraktiver Frühlingsbote: das Lungenkraut

Die Kopfweide unten am See wurde im Winter zurückgeschnitten. Im Frühjahr wird sie neu austreiben und viele schlanke Zweige bilden, die wie wilde Haare von ihrem Stamm abstehen. Unter dem Baum auf der Wiese haben sich die Märzenbecher (Leucojum vernum) gut vermehrt. In wenigen Wochen werden dort Knabenkräuter (Dactylorhiza) blühen, eine heimische Orchideenart.

Noch steht sie kahlköpfig da, aber in wenige Wochen werden ihr wieder „Haare“ wachsen.

Highlight im Mai ist die Blüte der Baumpäonien oder Strauch-Pfingstrosen. Sie haben gerade begonnen, ihre Blätter zu entfalten.

In gut zwei Monaten werden die Baum-Päonien in voller Blüte stehen.

Wer Ideen für den eigenen Garten sucht, findet im Arboretum schon im frühen Frühjahr viele Anregungen. Ich habe in der Gärtnerei am Arboretum heute ein weiteres Schneeglöckchen (Galanthus nivalis) für meine Sammlung entdeckt.

Hippolytha wird 15 bis 20 Zentimeter hoch und soll sich mit Tochterzwiebeln gut vermehren.

Es heißt „Hippolytha“ – gezüchtet von Heyrick Anthony Greatorex in in England in den 1940er Jahren. Der Shakespeare-Fan benannte das Schneeglöckchen nach der Amazonenkönigin aus dem „Sommernachtstraum“. Von der Blüte her ist Hippolytha allerdings ein früher Frühlingstraum. Ich habe sie gekauft wie ein echter Sammler – nicht als Zwiebel, sondern „freshly dug, in the green“ und in voller Blüte. Bei echten Schneeglöckchen-Sammlern gilt: Niemand kauft die Katze im Sack.

Über die Autorin

Susanne Dohrn lebt als Autorin und freie Journalistin in einem alten Garten in Schleswig-Holstein. 2017 erschien ihr Buch „Das Ende der Natur: Die Landwirtschaft und das stille Sterben vor unserer Haustür“ (Ch.Links Verlag, Taschenbuchausgabe 2018 im Herder Verlag), 2019 veröffentlichte sie „Der Boden: Bedrohter Helfer gegen den Klimawandel“ (Ch.Links Verlag). Im November 2020 erhielt das Buch den Salus-Medien-Sonderpreis, mit dem das Unternehmen "herausragende journalistische Beiträge ... zu Gentechnik, Ökologie und Umwelt" auszeichnet.

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