Beim Abwerfen ihres Laubs verhalten sich die Bäume ziemlich unterschiedlich. Einige behalten ihre Blätter sehr lange, andere trennen sich schnell von ihnen. Die Birke (Betula, oben) braucht noch einen kräftigen Wind, bis sie „nackt“ dasteht.

Bei der Samthaarige Stinkesche (Tetradium daniellii) sind noch die vertrockneten Blütenstände sichtbar. Sie heißt auch Bienen- oder Honigbaum, weil sie im Sommer über Wochen viel Nektar und Pollen liefert. Weil die Stinkesche eine sehr dünne Rinde hat, kann man dem Bienenbaum zuhören. Man muss nur ab dem Frühjahr sein Ohr an den Stamm legen. Dann hört man, wie Wasser und Nährstoffe im Stamm nach oben rauschen.

Diese Rotbuche (Fagus sylvatica) kann sich noch nicht so richtig entscheiden, ob sie sich von ihren Blättern trennen soll. Sie fährt „zweigleisig“. An den Spitzen der Zweige hat sie das Laub schon verloren, weiter unten noch nicht.

Die Korkenzieher-Hasel (Corylus avellana ‘Contorta’) ist keine Züchtung sondern eine Laune der Natur. Ihre bizarr gewundenen Zweige werden erst im Winter sichtbar. Sie ist der einzige Baum im Garten, der auch Mitte November noch fast alle seine Blätter trägt. Ihre Nüsse sind recht klein aber sehr zart und süß. Ein Fest für die Eichhörnchen, mit denen ich jedes Jahr um die Ernte kämpfen muss. Meistens sind die Eichhörnchen (Sciurus vulgaris) schneller.

Über die Autorin

Susanne Dohrn lebt als Autorin und freie Journalistin in einem alten Garten in Schleswig-Holstein. 2017 erschien ihr Buch „Das Ende der Natur: Die Landwirtschaft und das stille Sterben vor unserer Haustür“ (Ch.Links Verlag, Taschenbuchausgabe 2018 im Herder Verlag), 2019 veröffentlichte sie „Der Boden: Bedrohter Helfer gegen den Klimawandel“ (Ch.Links Verlag). Im November 2020 erhielt das Buch den Salus-Medien-Sonderpreis, mit dem das Unternehmen "herausragende journalistische Beiträge ... zu Gentechnik, Ökologie und Umwelt" auszeichnet.

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