Seit Tagen Dauerregen, mal mit, mal ohne Gewitter – bei uns im Norden zieht der Hochsommer als Herbst vorbei. Im Gegensatz zu mir scheinen das manche Garten-Pflanzen sogar zu genießen. Dazu gehört meine Chinesische-Wiesenraute (Thalictrum delavayi). Sie mag gern feuchte Böden. Im Gegensatz zur heimischen Akeleiblättrigen Wiesenraute (Thalictrum aquilegiifolium, nächstes Foto), die schon lange verblüht ist, ist der Gast aus China eine Pflanze des Hochsommers.

Die Akeleiblättrige Wiesenraute blüht im Mai/Juni in Weiß oder Pink.

Jedes Jahr denke ich, die Pflanze kommt nicht wieder, denn im Gegensatz zur Akeleiblättrigen Wiesenraute treibt sie spät und spärlich aus. Die Chinesische-Wiesenraute liebt es halbschattig und feucht und mag gerne durchlässige leicht saure Böden. Da sie bis zu zwei Meter hoch werden kann, ist es sinnvoll sie anzubinden. Kalte Winter machen ihr nichts aus. Trockenheit hingegen liebt sie gar nicht. Die zarte Schönheit wird besonders gern von kleinen Schwebfliegen besucht. Das zeigt: Auch ein Gast aus China hat der heimischen Insektenwelt ein bisschen was zu bieten.

Die Chinesische Wiesenraute ist eine Pflanze des Hochsommers.

Über die Autorin

Susanne Dohrn lebt als Autorin und freie Journalistin in einem alten Garten in Schleswig-Holstein. 2017 erschien ihr Buch „Das Ende der Natur: Die Landwirtschaft und das stille Sterben vor unserer Haustür“ (Ch.Links Verlag, Taschenbuchausgabe 2018 im Herder Verlag), 2019 veröffentlichte sie „Der Boden: Bedrohter Helfer gegen den Klimawandel“ (Ch.Links Verlag). Im November 2020 erhielt das Buch den Salus-Medien-Sonderpreis, mit dem das Unternehmen "herausragende journalistische Beiträge ... zu Gentechnik, Ökologie und Umwelt" auszeichnet.

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