Ich mag keine Kälte und keinen Frost. Aber in diesen Tagen hat es mich schon vor dem Frühstück hinaus gelockt, um Eiskristalle zu fotografieren. Denn die Feuchtigkeit in der Luft verzaubert über Nacht meinen Garten. Die kleinen Eiskristalle sorgen für neue Formen und Farbkontraste: aubergine-weiß auf dem Fruchtstand der Fetthenne, rosa-weiß auf der Blüte des Knöterichs, braun-weiß auf der einer Hortensie.

Windstille und klarer Himmel

Gefrorene Tautropfen auf Salbeiblättern
Gefrorene Tautropfen auf den Blättern einer Salbeipflanze

Reif entsteht, wenn feuchte Luft auf kalte Oberflächen trifft. Das geschieht meist bei Windstille und klarem Himmel. Dann geben Oberflächen die tagsüber eingefangene Sonnenstrahlung sofort wieder ab, sodass die Temperaturen auf den Oberflächen unter denen der Umgebung liegen. Schon 5 Grad Lufttemperatur und 90 Prozent relative Luftfeuchtigkeit reichen dann, damit sich an Oberflächen, z.B. auf Blättern und Blüten, Eiskristalle bilden.

Eine Decke aus Wolken

Wichtig ist, dass kein Wind weht. Der würde immer wieder etwas „wärmere“ Luft herbeischaffen und die Reifbildung verhindern. Auch Wolken sorgen dafür, dass sich kein Reif bildet. Sie legen sich wie eine Daunendecke über die Oberflächen und verhindern, dass sich die Oberflächen zu stark abkühlen.

Über die Autorin

Susanne Dohrn lebt als Autorin und freie Journalistin in einem alten Garten in Schleswig-Holstein. 2017 erschien ihr Buch „Das Ende der Natur: Die Landwirtschaft und das stille Sterben vor unserer Haustür“ (Ch.Links Verlag, Taschenbuchausgabe 2018 im Herder Verlag), 2019 veröffentlichte sie „Der Boden: Bedrohter Helfer gegen den Klimawandel“ (Ch.Links Verlag). Im November 2020 erhielt das Buch den Salus-Medien-Sonderpreis, mit dem das Unternehmen "herausragende journalistische Beiträge ... zu Gentechnik, Ökologie und Umwelt" auszeichnet.

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