Am Samstagmorgen lagen alle meine Schneeglöckchen am Boden (Foto oben). Sie hatten eine Frostnacht mit mehr als fünf Grad minus hinter sich. Erfroren waren sie zum Glück nicht. Einige Stunden später hatten sie sich wieder aufgerichtet, weil die Temperatur über Null gestiegen war (Foto unten). Übrigens blühen meine Schneeglöckchen seit vier Wochen.

Wie machen die das?

Fallen die Temperaturen auf mehrere Grad unter Null, produzieren Schneeglöckchen Frostschutzmittel. Das sind zuckerhaltige Verbindungen, die nicht gefrieren. Dazu entziehen ihrem Stützgewebe Wasser.

Als Folge erschlaffen die Blütenstängel. Wird es wärmer, macht die Pflanze den Prozess rückgängig und richtet sich wieder auf. Wir Menschen können das nicht. Wir müssen heizen und uns warm anziehen. An den Winter sind Schneeglöckchen eindeutig besser angepasst!

Über die Autorin

Susanne Dohrn lebt als Autorin und freie Journalistin in einem alten Garten in Schleswig-Holstein. 2017 erschien ihr Buch „Das Ende der Natur: Die Landwirtschaft und das stille Sterben vor unserer Haustür“ (Ch.Links Verlag, Taschenbuchausgabe 2018 im Herder Verlag), 2019 veröffentlichte sie „Der Boden: Bedrohter Helfer gegen den Klimawandel“ (Ch.Links Verlag). Im November 2020 erhielt das Buch den Salus-Medien-Sonderpreis, mit dem das Unternehmen "herausragende journalistische Beiträge ... zu Gentechnik, Ökologie und Umwelt" auszeichnet.

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