Ich könnte mich über sie ärgern ohne Ende. Denn meine blauen und weißen Wildastern wuchern ohne Ende. Ihre Wurzeln bilden lange Ausläufer und kriechen in alles hinein, was um sie herum wächst. Allerdings gibt es in meinem Garten keine andere Pflanze, die im Herbst noch so üppig blüht.

Später Gast: Ein Admiral futtert am 18. Oktober von einer blauen Herbstaster.
Später Gast: Ein Admiral futtert am 18. Oktober von einer blauen Herbstaster.

Wurzeln in den Biomüll

Der Preis dafür ist: Ich muss jedes Jahr im Herbst Wildastern „morden“ gehen. Ich reiße die ausufernden Triebe heraus, wo ich sie finde, und werfe die Wurzeln in den Biomüll, denn ich habe den Verdacht, dass sie auf dem Kompost einfach weiterwachsen würden.

Futterquelle im Herbst

Es gibt Gartenfreunde, die die Wildastern deshalb gar nicht schätzen. Andererseits sind sie im Oktober fast die einzigen Pflanzen, die noch eine reiche Quelle für Pollen und Nektar darstellen. Unsere Hausbienen, Wildbienen, Fliegen, Wespen und sogar den einen oder andere Schmetterling, wie den Admiral auf dem Foto, habe ich auf ihnen schon beobachtet. Damit bin ich entschädigt und ein Teil der Pflanzen darf weiter wachsen, damit sie auch im nächsten Jahr im Oktober wieder üppig blühen können.

Über die Autorin

Susanne Dohrn lebt als Autorin und freie Journalistin in einem alten Garten in Schleswig-Holstein. 2017 erschien ihr Buch „Das Ende der Natur: Die Landwirtschaft und das stille Sterben vor unserer Haustür“ (Ch.Links Verlag, Taschenbuchausgabe 2018 im Herder Verlag), 2019 veröffentlichte sie „Der Boden: Bedrohter Helfer gegen den Klimawandel“ (Ch.Links Verlag). Im November 2020 erhielt das Buch den Salus-Medien-Sonderpreis, mit dem das Unternehmen "herausragende journalistische Beiträge ... zu Gentechnik, Ökologie und Umwelt" auszeichnet.

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