Im Frühjahr waren sie noch da, wenigstens einige wenige: das Weibchen des Hauhechel-Bläuling (Polyommatus icarus) am Bahnhof von Tornesch (Foto), einige Aurorafalter im Garten, der eine oder andere Zitronenfalter und zwei, drei Pfauenaugen. Das war im März-April. Seitdem habe ich keinen Schmetterling mehr im Garten gesehen. Ich finde das ziemlich beunruhigend. Immerhin haben wir das perfekte Wetter: sonnig und trocken und viele blühende Pflanzen, die sie anlocken würden, wären sie denn da. Vergangenes Jahr war ähnlich. Wir haben es nur nicht so gemerkt, weil es eine Invasion von Admiralen (Vanessa atalanta) gab. Die kommen über die Alpen. Aber wo sind die unsrigen? Ich vermisse sie. Geht das nur mir so?

Über die Autorin

Susanne Dohrn lebt als Autorin und freie Journalistin in einem alten Garten in Schleswig-Holstein. 2017 erschien ihr Buch „Das Ende der Natur: Die Landwirtschaft und das stille Sterben vor unserer Haustür“ (Ch.Links Verlag, Taschenbuchausgabe 2018 im Herder Verlag), 2019 veröffentlichte sie „Der Boden: Bedrohter Helfer gegen den Klimawandel“ (Ch.Links Verlag). Im November 2020 erhielt das Buch den Salus-Medien-Sonderpreis, mit dem das Unternehmen "herausragende journalistische Beiträge ... zu Gentechnik, Ökologie und Umwelt" auszeichnet.

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