Gleich und gleich gesellt sich gern. Das gilt auch für Pflanzen. Sie bilden häufig Gesellschaften. Eine nennt sich „Lämmersalatgesellschaft“, benannt nach einem gelben Korbblütler, der auch Lammkraut oder Kleiner Schweinsalat genannt wird. Der Lämmersalat lebt auf nährstoffarmen, sauren Sandäckern, wie ich sie bei meinem Besuch in Govelin kennengelernt habe.

Bauernsenf und Ferkelkraut

Durftet nach Wiese und Waldmeister - das Ruchgras.
Durftet nach Wiese und Waldmeister – das Ruchgras.

Der Lämmersalat keimt im Herbst und bildet dann kleine Rosetten. Ab Mitte Mai beginnt er zu blühen. Wird der Acker im Frühjahr gepflügt, weil Sommergetreide angebaut wird, ist er verschwunden. Zur Lämmersalatgesellschaft gehören weitere Pflanzen mit wunderschönen bildreichen Namen: das ebenfalls gelb blühende Kahle Ferkelkraut, der Kleine Vogelfuß, auch Mäusewicke genannt, der rot blühende kleine Sauerampfer auf dem Foto oben und ein wunderbar duftendes Gras, das Grannen-Ruchgras.

Karg muss sein

Weil sein Lebenszyklus dem des Wintergetreides ähnelt, wurde der Lämmersalat früher oft auf Roggenäckern gefunden oder auf von Schafen beweideten brachliegenden Feldern. Die Photosynthese betreibt seine Blattrosette. Stehen die Pflanzen um ihn herum zu dicht, weil sie zu schnell wachsen oder viel Dünger bekommen, geht er ein.

Über die Autorin

Susanne Dohrn lebt als Autorin und freie Journalistin in einem alten Garten in Schleswig-Holstein. 2017 erschien ihr Buch „Das Ende der Natur: Die Landwirtschaft und das stille Sterben vor unserer Haustür“ (Ch.Links Verlag, Taschenbuchausgabe 2018 im Herder Verlag), 2019 veröffentlichte sie „Der Boden: Bedrohter Helfer gegen den Klimawandel“ (Ch.Links Verlag). Im November 2020 erhielt das Buch den Salus-Medien-Sonderpreis, mit dem das Unternehmen "herausragende journalistische Beiträge ... zu Gentechnik, Ökologie und Umwelt" auszeichnet.

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