Der Sommer ist für mich die Zeit der kräftigen Farben – das Rot meiner Montbretien (Crocosmia), das Magenta oder Schneeweiß der Flammenblumen (Phlox), das leuchtende Gelb von Sonnenblumen. Diese Blüten sind wie die Dur-Töne in der Musik – klar und kraftvoll. Jetzt im Spätsommer beginnt die Zeit der Moll-Töne im Garten. Die Farben werden müder, sie changieren, verlieren an Leuchtkraft. Das gilt besonders für Sommer und Herbst-Astern, die jetzt im Garten ihren Auftritt haben.

Die Pyrenäen-Aster ‚Lutetia‘ liebt die Sonne und kommt auch mit Trockenheit klar.

Mit ihrer spätsommerlichen Farbpalette erinnern uns daran, dass der Herbst naht, auch wenn die lauschigen Südwinde uns noch den Sommer vorgaukeln. Die Blüten von Herbst-Astern sind oft zart und fiedrig, so als hätten sie Mühe, der schwächer werdenden Sonne noch die ausreichende Blüh-Kraft abzutrotzen.

Die Sommer-Aster amellus ‚Glücksfund‘ blüht von August bis Oktober

Vielleicht müssen sie auch einfach nicht mehr so große Blüten bilden, wie die Sommerblumen, weil die bestäubenden Insekten um diese Jahreszeit weniger werden und die Blütenkonkurrenz abnimmt. Die StaudenAstern auf den Fotos sind Neuzugänge in meinem Garten. Ich wünsche ihnen, dass sie sich bei mir wohl fühlen.

Die Schönaster Kalimeris mongolica ‚Antonia‘ ist die Schönaster mit der kräftigsten Blütenfarbe

Über die Autorin

Susanne Dohrn lebt als Autorin und freie Journalistin in einem alten Garten in Schleswig-Holstein. 2017 erschien ihr Buch „Das Ende der Natur: Die Landwirtschaft und das stille Sterben vor unserer Haustür“ (Ch.Links Verlag, Taschenbuchausgabe 2018 im Herder Verlag), 2019 veröffentlichte sie „Der Boden: Bedrohter Helfer gegen den Klimawandel“ (Ch.Links Verlag). Im November 2020 erhielt das Buch den Salus-Medien-Sonderpreis, mit dem das Unternehmen "herausragende journalistische Beiträge ... zu Gentechnik, Ökologie und Umwelt" auszeichnet.

Vielleicht gefällt dir auch das: