Meine Jakobsleiter (Polemonium caeruleum) ist spät dran. Die kleine heimische Staude blüht eigentlich im Juni/Juli. Dann hat sie auch mehr Blüten. Sie wird auch Blaue Himmelsleiter genannt, was ich viel romantischer finde. Mitten im August ist diese Pflanze spät dran. Kann sein, dass sie zum zweiten Mal blüht, weil ich ihr die erste Blüte abgeschnitten habe.

Mit etwas Phantasie werden die Blätter zu einer Leiter.

Heimische Wiesenpflanze

In unserem Garten wächst sie schon lange, aber früher wuchsen die Pflanzen üppiger. Kann sein, dass es an den heißen, trocknen Sommern liegt, die wir zunehmend haben. Die Himmelsleiter gedeiht vor allem auf feuchten Wiesen, Auen und in Ufergebüschen. Als Wildpflanze ist sie mittlerweile gefährdet. In der Natur habe ich sie noch nie gesehen.

Jakobs Traum

Ihren Namen verdankt die mehrjährige Staude ihren gefiederten Blättern (Foto rechts). Ihre Anordnung erinnert an kleine Leitern. Im Buch Mose träumt Jakob, einer Stammväter der Israeliten, von ein einer Leiter, die in den blauen Himmel führt und auf der Engel auf und niedersteigen – deshalb heißt sie Pflanze Jakobs- oder Himmelsleiter

Über die Autorin

Susanne Dohrn lebt als Autorin und freie Journalistin in einem alten Garten in Schleswig-Holstein. 2017 erschien ihr Buch „Das Ende der Natur: Die Landwirtschaft und das stille Sterben vor unserer Haustür“ (Ch.Links Verlag, Taschenbuchausgabe 2018 im Herder Verlag), 2019 veröffentlichte sie „Der Boden: Bedrohter Helfer gegen den Klimawandel“ (Ch.Links Verlag). Im November 2020 erhielt das Buch den Salus-Medien-Sonderpreis, mit dem das Unternehmen "herausragende journalistische Beiträge ... zu Gentechnik, Ökologie und Umwelt" auszeichnet.

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