Vor Jahrzehnten haben wir im Garten Senf ausgesät. Mit seinen gelben Blüten ist er eine gute Bienenweide, und genau dafür war er gedacht. Seitdem ist er da: Im Himbeerbeet keimt er jedes Jahr. Das neu angelegte Gemüsebeet hatte er fast vollständig erobert, bis ich ihm auf die Schliche kam. Ich dachte, das seien Radieschen. Auch Gemüseanbau will gelernt sein.
Kleine Blüten, reiche Ernte
Jedes Jahr wieder bin ich überrascht, woher die neuen Pflanzen kommen. Angeblich war Senf schon in der Bronzezeit ein häufiges „Unkraut“. Eine Pflanze kann bis zu 25 000 Samen bilden. Wenn ich nicht alle rechtzeitig vor dem Aussamen ausrupfe, beglückt er mich im kommenden Jahr wieder.
Volle Samenbank
Auf dem Stück Land, das mein Garten ist, wurden noch nie Pestizide ausgebracht. Deshalb ist der Boden voller Leben. Auf dem Stück, dass wir dieses Jahr für den Gemüseanbau der Wiese abgerungen haben, ist es besonders schlimm: Tausende von Samenkörnern lagern dort und warten nur darauf zu keimen. Ich könnte jeden Tag jäten. Daran muss ich mich erstmal gewöhnen.