Die Natur kennt keinen Abfall. Alles wird wieder verwertet, bietet die Grundlage für neues Leben. Normalerweise findet das im Boden statt. Wenn die Samen von Birken auf dem Stumpf eines toten Baumes landen, und niemand den Stumpf absägt, lässt sich das Wunder auch über der Erde betrachten. Die Birken wachsen heraus aus dem Stamm, der höher ist als ein Straßenschild. Phantastische Natur, die alles was einmal gelebt hat „wieder in brauchbare Lebenssubstanz umwandelt“, wie Raoul Heinrich Francé einst schrieb.

Vielleicht versteckt sich der Stamm der Birke aber auch nur hinter dem Baumstumpf, und die ganze Geschichte ist ein schöner Traum. Echt ist das Foto, geschossen beim nächtlichen Spaziergang zu Freunden in Hamburg.

Über die Autorin

Susanne Dohrn lebt als Autorin und freie Journalistin in einem alten Garten in Schleswig-Holstein. 2017 erschien ihr Buch „Das Ende der Natur: Die Landwirtschaft und das stille Sterben vor unserer Haustür“ (Ch.Links Verlag, Taschenbuchausgabe 2018 im Herder Verlag), 2019 veröffentlichte sie „Der Boden: Bedrohter Helfer gegen den Klimawandel“ (Ch.Links Verlag). Im November 2020 erhielt das Buch den Salus-Medien-Sonderpreis, mit dem das Unternehmen "herausragende journalistische Beiträge ... zu Gentechnik, Ökologie und Umwelt" auszeichnet.

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