Ich habe drei Wiesen-Kinder. Das erste meiner kleinen Wiesen wird in diesem Sommer drei Jahre alt und befindet sich offensichtlich in einer Trotzphase. Gräser über Gräser, mannshoch, aber wenig Blütenpflanzen. Das sei oft das Schicksal einer solchen Wiese, wenn viele Nährstoffe vorhanden sind, meint ein Experte. Immerhin, beim Mähen duftet sie nach Waldmeister. Das zarte kleine Ruchgras ist also immer noch da.

Futter für die Hummeln

Mein zweites „Wiesenkind“ wird zwei Jahre alt und blüht vor allem gelb. Der Hornklee hat sich kräftig vermehrt und lockt Hummeln an. Außerdem blühen einige Wilde Möhren, über die sich die Insekten ganz besonders freuen. Vom ersten Teil der Wiese ist die Wilde Möhre verschwunden. Vielleicht war es ihr 2017 einfach zu nass. Die Pflanze mag es lieber sonnig und trocken.

Farbtupfer im satten Grün

Mein drittes Wiesenbaby hingegen entwickelt sich zauberhaft. Es ist erst ein halbes Jahr alt und mit einer Mischung für Säume eingesät (Regio Saum UG1). Die Mischung enthält nur 10 Prozent Gräser. Der Rest sind Blühpflanzen. Die leuchtend blauen und knallroten Farbtupfer von Kornblume und Klatschmohn leuchten im satten Grün. Gartenglück!

Über die Autorin

Susanne Dohrn lebt als Autorin und freie Journalistin in einem alten Garten in Schleswig-Holstein. 2017 erschien ihr Buch „Das Ende der Natur: Die Landwirtschaft und das stille Sterben vor unserer Haustür“ (Ch.Links Verlag, Taschenbuchausgabe 2018 im Herder Verlag), 2019 veröffentlichte sie „Der Boden: Bedrohter Helfer gegen den Klimawandel“ (Ch.Links Verlag). Im November 2020 erhielt das Buch den Salus-Medien-Sonderpreis, mit dem das Unternehmen "herausragende journalistische Beiträge ... zu Gentechnik, Ökologie und Umwelt" auszeichnet.

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