Als ich vor ein paar Tagen meine Haustür öffnete, stand dort ein Topf mit riesigen Schneeglöckchen, die Blüten fast doppelt so groß wie die meiner eigenen. Eine aufmerksame Freundin hat sie gebracht. Sie hat sie „gerettet“, wie sie sagt. Ein alter Garten wurde für einen Neubau plattgemacht. Bevor die Baumaschinen anrollten, hat sie die Pflanzen ausgebuddelt. Ein bisschen schmuddelig sind die Blüten beim Aus- und wieder Eingraben geworden.

Das Elwes-Schneeglöckchen soll ich ebenso gut vermehren wie das Kleine Schneeglöckchen.

Meine „normalen“ Schneeglöckchen (Galanthus nivalis) werden nur bis zu 17 Zentimeter hoch. Von denen blühen tausende in meinem Garten. Sie haben fast alle Beete die Rasenflächen erobert. Man kann kaum noch zutreten, ohne sie zu verletzen.

Riesen und Zwerge: Bei meinem Geschenk handelt es sich um das Große Schneeglöckchen oder Elwes-Schneeglöckchen (Galanthus elwesii). Erstmals wurde es 1854 von einem französischen Botaniker entdeckt, ein zweites Mal 1874 von dem englischen Gärtner Henry John Elwes, nach dem es benannt ist. Manche nennen es auch Türkisches Schneeglöckchen, nach dem Land in dem es wild wächst. Für alle, die das Nahen des Frühling an der Schneeglöckchen-Blüte festmachen: Das Große Schneeglöckchen blüht bis zu vier Wochen früher als das Kleine Schneeglöckchen.

Über die Autorin

Susanne Dohrn lebt als Autorin und freie Journalistin in einem alten Garten in Schleswig-Holstein. 2017 erschien ihr Buch „Das Ende der Natur: Die Landwirtschaft und das stille Sterben vor unserer Haustür“ (Ch.Links Verlag, Taschenbuchausgabe 2018 im Herder Verlag), 2019 veröffentlichte sie „Der Boden: Bedrohter Helfer gegen den Klimawandel“ (Ch.Links Verlag). Im November 2020 erhielt das Buch den Salus-Medien-Sonderpreis, mit dem das Unternehmen "herausragende journalistische Beiträge ... zu Gentechnik, Ökologie und Umwelt" auszeichnet.

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