Zu meinen Lieblings-Samenständen gehört der des Wiesen-Bocksbarts (Tragopogon pratensis) oben. Seine langen schmalen Samen sind ziemlich schwer und können trotzdem fliegen. Dafür sorgen die gefiederten Haare seines Flugapparats, die zusätzlich miteinander verwoben sind. Das verleiht den Samen extra viel Auftrieb.
Auch die Samen des Gewöhnlichen Löwenzahns (Taraxacum sect. Ruderalia) hängen an kleinen Fallschirmen, aber sie sind leichter und ihre Fallschirme einfacher konstruiert. Eine einzige Blüte kann 300 Samen produzieren. Bei zehn und mehr Blüten pro Pflanze sind es tausende. Die Samen sind lecker. Vögel, z.B. Spatzen, und Käfer, z.B. Laufkäfer, haben sie zum Fressen gern. Forscher haben herausgefunden, dass fast 90 Prozent der Flugsamen nicht überleben. Der Rest reicht immer noch für viele neue Pflänzchen im Garten – leider.
Neuerdings wachsen in meinem Garten Gänsedisteln (Sonchus). Ich mag sie wegen ihrer hübschen gelben Blüten. Sie erinnern an die der Garten-Schwarzwurzel (Scorzonera hispanica). Die Gänsedistel wird mehr als einen Meter hoch.
Auch sie ist ein Vielflieger. Am Straßenrand vor der Buchenhecke ist sie gelandet und nun bereit, von hier zu neuen Abenteuern aufzubrechen.
Mein letzter Vielflieger ist das Gewöhnliche Ferkelkraut (Hypochaeris radicata). Auch die Pflanze blüht gelb und bildet Fallschirme. Sie ähneln denen des Wiesen-Bocksbarts, nur sind sie kleiner. Den Namen verdankt es seinen stärkehaltigen Wurzeln, die die Schweine früher ausgruben, wenn es sonst nur wenig zu fressen gab.
