Unsere heimischen Pflanzen „wissen“, dass sie sich langsam auf Herbst und Winter einstellen müssen. Die meisten von ihnen sind verblüht, ihr Laub wird gelb oder braun und trocknet ab. Meine Kübelpflanzen, die aus heißeren Weltregionen kommen, ahnen noch nichts von ihrem Unglück. Weil die vergangene Woche herrlich sommerlich warm und trocken war, haben sie noch einmal richtig „aufgedreht“. Der Hibiskus „Pink Gem“, den ich seit Jahren hüte wie meinen Augapfel, steht noch einmal von voller Blüte. Sein einziges Zugeständnis an die Jahreszeit: Seine im Hochsommer schneeweißen Blütenblätter mit dem roten Auge färben sich zunehmend pink.

Im Hochsommer öffnen sich bis zu zehn der dekorativen Blüten gleichzeitig.

Die weiße Dipladenia (Mandevilla) mag den halbschattigen Standort auf meiner Terrasse. Der Pfeiler, vor dem sie steht, schützt sie vor der Südsonne. Morgens und nachmittags bekommt sie jedoch ausreichend Sonne, um prachtvoll zu wachsen. Ihre Glanzzeit ist im Sommer und im Spätsommer. Zuviel Regen mag sie nicht, nasse Füße auch nicht.

Die Diplandenia kommt in den Garten, wenn die Nachtfröste vorbei sind.

Ich bin kein Fan von Pflanzen, die ich im Haus überwintern muss. Bei diesen beiden mache ich eine Ausnahme. Die Dipladania kommt in den ungeheizten Wintergarten und wird fast gar nicht mehr gegossen. Bislang hat sie die dunklen Monate dort gut überstanden. Vorher schneide ich sie zurück, aber mit Handschuhen, denn ihr Milchsaft ist giftig. Der Hibiskus wird im Oktober ebenfalls (stark) zurückgeschnitten und kommt ins Haus, denn Temperaturen unter acht Grad mag er gar nicht. Er bleibt drinnen, bis es im April im Wintergarten wieder warm genug ist. Den Sommer verbringt er Garten, weil er für für drinnen dann wieder zu groß geworden ist.

Über die Autorin

Susanne Dohrn lebt als Autorin und freie Journalistin in einem alten Garten in Schleswig-Holstein. 2017 erschien ihr Buch „Das Ende der Natur: Die Landwirtschaft und das stille Sterben vor unserer Haustür“ (Ch.Links Verlag, Taschenbuchausgabe 2018 im Herder Verlag), 2019 veröffentlichte sie „Der Boden: Bedrohter Helfer gegen den Klimawandel“ (Ch.Links Verlag). Im November 2020 erhielt das Buch den Salus-Medien-Sonderpreis, mit dem das Unternehmen "herausragende journalistische Beiträge ... zu Gentechnik, Ökologie und Umwelt" auszeichnet.

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