Fahl sind sie, statt lavendel-blau, nur lila-blass. Den Elfen-Krokussen (Crocus Tommasinianus) fehlt die Sonne wie uns Menschen. In diesem Winter sind sie wegen des milden Winters im Norden Deutschlands besonders früh dran. In den vergangenen Jahren stammten meine Fotos dieser Wildkrokuss-Art aus Februar oder März. Benannt sind sie nach dem Botaniker Mutius Joseph Spiritus Ritter von Tommasini (1794-1879).

Ihre Knospen haben die Form kleiner Torpedos. Sobald sich die Blüten öffnen, wird ihre Farbe kräftiger. Die Wildform vermehrt sich durch Samen, die Ameisen verbreiten. So viele Pflanzen sind es geworden, dass man mittlerweile meine Rasenflächen kaum noch betreten kann, ohne eine der zarten Blüten zu zerstören.

Elfen-Krokusse stammen ursprünglich vom Balkan. Sie brauchen durchlässige Böden und Sonne im Frühjahr. Es gibt auch dunkel-violett blühende Varianten, z.B. Ruby Giant. Im Gegensatz zur Urform ist Ruby Giant steril. Seine Ausbreitungsfreude behindert das nicht. Er vermehrt sich mit Tochterzwiebeln und bildet hübsche Horste.

Über die Autorin

Susanne Dohrn lebt als Autorin und freie Journalistin in einem alten Garten in Schleswig-Holstein. 2017 erschien ihr Buch „Das Ende der Natur: Die Landwirtschaft und das stille Sterben vor unserer Haustür“ (Ch.Links Verlag, Taschenbuchausgabe 2018 im Herder Verlag), 2019 veröffentlichte sie „Der Boden: Bedrohter Helfer gegen den Klimawandel“ (Ch.Links Verlag). Im November 2020 erhielt das Buch den Salus-Medien-Sonderpreis, mit dem das Unternehmen "herausragende journalistische Beiträge ... zu Gentechnik, Ökologie und Umwelt" auszeichnet.

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