Pulverdampf und Schlachtenlärm, danach klingt der Name einer Pfingstrose: „General Mac Mahon“. „Vornehm“ nennt sie mein altes Gartenbuch von Margot Schubert. Durch sie bin ich auf diesen Namen gestoßen. Meine Edel-Pfingstrosen habe ich von den Großeltern geerbt. Sie sind Jahrzehnte alt, so wie Margot Schuberts Buch „Mein eigener Garten“. Eine der Pfingstrosen könnte von ihrem Aussehen her den Namen „General Mac Mahon“ tragen.

Der „General“ braucht Platz: die Pfingstrose wächst ausladend und einen Meter hoch.

Sie blüht leuchtend „Magenta“ oder „Solferino Rot“, wie die Briten sagen. Es sind die Namen von zwei Schlachten des 19. Jahrhunderts mit tausenden Toten. In Magenta und in Solferino gelang den Franzosen 1859 der Sieg über die Österreicher. Ein französischer General trug dazu maßgeblich bei: Patrice Maurice, Graf von Mac-Mahon.

Tolle Farbe, betörender Duft: General Mac Mahon wird immer noch gezüchtet.

Im nationalen Überschwang ehrte der französische Gärtner Jacques Calot seine neu gezüchtete Edel-Pfingstrose (Paeonia lactiflora) 1867 mit dem Namen „General Mac Mahon“. Ihre Farbe: Magenta, wie der blutgetränkte Boden in Magenta und Solferino. Namen sind eben doch nicht Schall und Rauch.

Über die Autorin

Susanne Dohrn lebt als Autorin und freie Journalistin in einem alten Garten in Schleswig-Holstein. 2017 erschien ihr Buch „Das Ende der Natur: Die Landwirtschaft und das stille Sterben vor unserer Haustür“ (Ch.Links Verlag, Taschenbuchausgabe 2018 im Herder Verlag), 2019 veröffentlichte sie „Der Boden: Bedrohter Helfer gegen den Klimawandel“ (Ch.Links Verlag). Im November 2020 erhielt das Buch den Salus-Medien-Sonderpreis, mit dem das Unternehmen "herausragende journalistische Beiträge ... zu Gentechnik, Ökologie und Umwelt" auszeichnet.

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