Heute habe ich zum ersten Mal eine Amsel singen gehört. Ein wenig holperig klang es noch, aber nach Frühling. Und das ist die Hauptsache. Meine Vorfrühlings-Alpenveilchen (Cyclamen coum) hingegen hat der Nachfrost flachgelegt. Seine Knospen sind schmal und spitz, vielleicht einen Zentimeter lang und von einem leuchtend Pink.

Abwarten, ausharren

Noch vor einer Woche reckten sich die Blüten mutig nach oben. Nun liegen sie schlapp und wie leblos auf dem Gartenboden. Auch einige Blätter haben dem garstigen Wetter den Rücken zugekehrt. Ich schätze, den Zyklamen macht es nichts. Sie sind wie Schneeglöckchen (Galanthus nivalis). Die richten sich nach einer Frostnacht auch wieder auf, aber bis die sich zeigen, dauert es noch vier Wochen. Ihre Zeit kommt mit Mariä Lichtmess am 2. Februar. Bis dahin haben sich meine Vorfrühlings-Alpenvielchen wieder aufgerichtet, da bin ich sicher.

Dauerblüher mit Schneehaube

Der Raue Sonnenhut (Rudbeckia hirta) blüht übrigens immer noch. Ein bis zwei Grad unter Null scheinen ihm nichts auszumachen.

Über die Autorin

Susanne Dohrn lebt als Autorin und freie Journalistin in einem alten Garten in Schleswig-Holstein. 2017 erschien ihr Buch „Das Ende der Natur: Die Landwirtschaft und das stille Sterben vor unserer Haustür“ (Ch.Links Verlag, Taschenbuchausgabe 2018 im Herder Verlag), 2019 veröffentlichte sie „Der Boden: Bedrohter Helfer gegen den Klimawandel“ (Ch.Links Verlag). Im November 2020 erhielt das Buch den Salus-Medien-Sonderpreis, mit dem das Unternehmen "herausragende journalistische Beiträge ... zu Gentechnik, Ökologie und Umwelt" auszeichnet.

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