Die Verwandlung

Aus Weiß wird Rot: Die Kronen-Lichtnelke (Silene coronaria) ist eine Meisterin der Verwandlung. Die Pflanze startet zurückhaltend mit weißhaarigen Blättern und Knospen. Dann lugt zwischen den weißen Fusseln eine leuchtende Spitze hervor. Wenig später öffnet sich die zwei bis drei Zentimeter große Blüte. Was ihr an Größe fehlt macht sie mit ihrer leuchtenden Farbe und dem …

Morgensonne

Schräg stehendes Licht lässt die Blüten frühmorgens aufleuchten. Kein Wunder also, dass manche – wie das Ferkelkraut (mein Blog vom 20. Juni) – nur morgens blühen. Für die folgenden Pflanzen gilt das nicht. Aber wie der Bienenfreund (Phacelia tanacetifolia) oben, haben sie mich beim Blick aus dem Fenster so begeistert, sodass ich sie mit der Kamera …

Streichelweich

Fühlt sich an wie Kaninchenfell. Das ist meine erste Reaktion beim Berühren dieser Pflanze. Der Woll-Ziest (Stachys byzantina) stammt aus Vorderasien. Er wächst auf einem sehr, sehr sonnigen trockenen Beet mit nährstoffarmem Boden. Dort soll er sich als Bodendecker bewähren. Die erste Bewährungsprobe hat er überstanden, den Winter mit seinem späten Frost. Den ersten Sonnenglast …

Wollige Wesen

Steril – in Zeiten von Corona klingt das gut. Sauber. Ohne Erreger. Für Pflanzen und ihren Nachwuchs bedeutet es: Sie können keinen Nachwuchs zeugen. So wie Maulesel oder Maultiere. Bei den Pfingstrosen-Züchtungen ist das ebenso. Für sie hat man unsere heimischen Bauern-Pfingstrosen (Paeonia officinalis) mit Chinesischen Pfingstrosen (Paeonia Lactifolia) gekreuzt, um mehr Vielfalt und größere …

Eingepackt – ausgepackt

Vor allem bei Sonnenschein kann man es beobachten – das Aufploppen der Knospen, und das „Entknittern“ der Blütenblätter. In dem stacheligen Tropfen (unten) verbirgt sich ein weiteres Wunder, das nach und nach sein Innenleben preisgibt, um sich dann, wie hier vor dem blühenden Frauenmantel (Alchemilla mollis), als Klatschmohnblüte (Papaver rhoeas) zu präsentieren.

Faules Lieschen

Es ist Mittag, hat geregnet und das Gewöhnliche Ferkelkraut (Hypochaeris radicata) scheint über Nacht aus dem Garten verschwunden. Hypochaeris radicata blüht nur morgens und bei Sonnenschein. Gestern früh hingegen summte und brummte es auf den Blüten. Wildbienen lieben diese kurzlebige Pflanze, wie das Foto einer Furchenbiene zeigt. Für den Erhalt der heimischen Insekten-Fauna sind Wildpflanzen …

Skurriler geht’s nimmer

Seit ich vor Jahren einige Samen von einem Beet in einem Park gemopst habe, blüht die Jungfer im Grünen (Nigella damascena) in unserem Garten. Die Blüten sind unglaublich zart und komplex gestaltet. Noch interessanter ist die Samenkapsel, wenn sie sich nach und nach zu einem dicken Ballon aufbläst. Sie ist von einem festen grünen „Rock“ …

Körbeweise

Sie sehen aus wie eine einzige Blüte, aber in Wirklichkeit sind es viele. Bei der Sonnenblume können es bis zu 15 000 Einzelblüten sein, die in einem Blütenkorb vereint sind und später entsprechend viele Samen. Beim dem Wiesenbocksbart (Tragopogon pratensis, Foto oben) habe ich sie mal gezählt. Es waren 66 Samen. Dieser steht kurz davor, …

Brautbetten

„Die Blütenblätter tragen nichts zur Zeugung bei, sondern dienen nur als Brautbett, das der große Schöpfer so großartig vorbereitet hat.“ So blumig beschrieb Sebastian Vaillant (1669-1722) die Vermehrung von Pflanzen. Die Wissenschaftler hatten damals begonnen, die Bestäubung zu untersuchen und verstehen. Die Pflanzenzüchter nutzten das Wissen und konzentrierten sich auf Schönheit. So entstanden immer mehr …

In die Augen geschaut

Vor dem Haus von Greengables in Heidgraben blüht der Klatschmohn (Papaver rhoeas). Annette Brown, die Gestalterin dieses Gartenreichs mit Bücherscheune und Galerie, hat mich auf die vielen unterschiedlichen Augen in den Blüten aufmerksam gemacht. Von weitem ist es ein roter Blütentraum: Schaut man genauer hin, entdeckt man in den Blüten ganz unterschiedliche Zeichnungen. Am häufigsten …