Narzissen sind wie Schneeglöckchen – man möchte sie sammeln, denn es gibt mehr als 65 unterschiedliche Arten. Als Schnittblumen kommen sie meist aus Holland oder von den Scilly-Inseln. Die liegen im Westen Englands vor Cornwall und lassen sich vom Golfstrom erwärmen. Das ist gut für eine frühe Blüten-Ernte. Aus meinem Garten wandert keine Narzisse in die Vase. Ich bringe es nicht übers Herz und freue mich lieber an ihrer Vielfalt.

Ganz klassisch: die Osterglocke oder gelbe Narzisse (Narcissus pseudonarcissus) ist auf feuchten Bergwiesen heimisch – ungewöhnlich für eine Zwiebelpflanze. Sie steht dort unter Naturschutz.

Die Zweifarbige: eine großkronige Variante, bei der die Nebenkrone in der Mitte kürzer ist als die Blütenblätter der Hauptkrone außen herum.

Die Gefüllte: Hauptkrone und Nebenkrone gehen ineinander über und sind kaum noch zu unterscheiden

Die Miniatur-Form: Sie wird nur etwa 15 Zentimeter hoch und treibt aus einer Zwiebel mehrere kleine Blüten.

Meine liebste: Rip van Winkle, die schon im Garten meiner Großmutter blühte.

Über die Autorin

Susanne Dohrn lebt als Autorin und freie Journalistin in einem alten Garten in Schleswig-Holstein. 2017 erschien ihr Buch „Das Ende der Natur: Die Landwirtschaft und das stille Sterben vor unserer Haustür“ (Ch.Links Verlag, Taschenbuchausgabe 2018 im Herder Verlag), 2019 veröffentlichte sie „Der Boden: Bedrohter Helfer gegen den Klimawandel“ (Ch.Links Verlag). Im November 2020 erhielt das Buch den Salus-Medien-Sonderpreis, mit dem das Unternehmen "herausragende journalistische Beiträge ... zu Gentechnik, Ökologie und Umwelt" auszeichnet.

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