33 Grad im Schatten, das bringt nicht nur Zweibeiner an ihre Grenzen. Auch manche Gartenpflanze lässt bei solcher Hitze Blätter und Blüten hängen, selbst wann man fleißig gießt. Einer meiner Neuzugänge im Garten widersteht Hitze, Sonne und starken Windböen: der Kandelaber-Ehrenpreis (Veronicastrum virginicum). Vergangenes Jahr erworben, ist er mit mehr als 1,5 Meter Höhe ein Riese unter den Stauden und ein sehr dekorativer dazu, denn seine Blüten werden bis zu 30 Zentimeter lang.

Der Blüte in Form eines umgedrehten Kronleuchters verdankt der Kandelaber-Ehrenpreis seinen Namen.

Der Kandelaber-Ehrenpreis gehört zu den Steppenstauden und stammt aus den USA. Er wächst dort an der Ostküste bis hinauf nach Kanada, widersteht also auch kalten Frösten. Seine Blüten öffnen sich von Juli bis September, wenn die Blütenfreude im Garten etwas nachlässt. Das freut die Hummeln, aber auch die Gärtnerin. Von meinem Schreibtisch aus kann ihn täglich bewundern, denn er blüht direkt vor meinem Fenster. Hinausschauen und sich an seiner Blüte freuen ist eins.

Die zahllosen Einzelblüten sind eine reiche Pollen- und Nektarquelle für Insekten.

Über die Autorin

Susanne Dohrn lebt als Autorin und freie Journalistin in einem alten Garten in Schleswig-Holstein. 2017 erschien ihr Buch „Das Ende der Natur: Die Landwirtschaft und das stille Sterben vor unserer Haustür“ (Ch.Links Verlag, Taschenbuchausgabe 2018 im Herder Verlag), 2019 veröffentlichte sie „Der Boden: Bedrohter Helfer gegen den Klimawandel“ (Ch.Links Verlag). Im November 2020 erhielt das Buch den Salus-Medien-Sonderpreis, mit dem das Unternehmen "herausragende journalistische Beiträge ... zu Gentechnik, Ökologie und Umwelt" auszeichnet.

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