Ein stattgrüner, vom Rasenroboter gepflegter Rasen ist tot: für das Auge und für die Vielfalt. Wie viel schöner ist ein Rasen, auf dem es blüht, zum Beispiel die Wiesen-Margeriten (Leucanthemum vulgare) vor unserem Haus und in der Nachbarschaft. Sie haben sich irgendwann angesiedelt und sie werden immer mehr, weil ich sie verblühen lasse, bevor ich sie mähe. Mit der Saat, die ausfällt, vermehren sie sich von Jahr zu Jahr.
Weißklee ist köstlicher Treibstoff
Auch der Weißklee (Trifolium repens) auf dem Rasen ist ein Biotop. Gerade habe ich (vermutlich ) eine Steinhummel (Bombus lapidarius) erwischt: samtschwarzer Körper und rostbraune Spitze am Hinterleib. Beladen mit dicken Pollenhöschen fliegt sie von Pflanze zu Pflanze, um für sich selbst den köstlichen Treibstoff der Blüten einzuheimsen. Nektar ins Kröpfchen , Pollen ins Töpfchen, bzw. für den Hummelnachwuchs, so sieht ein sonniger Hummelnachmittag aus.
Steinhaufen im Garten
Steinhummeln bauen ihre Nester unter Mauern und Steinhaufen. Von denen haben wir einige aus alten Ziegelsteinen angelegt, die vom Hausbau im 19. Jahrhundert und von einem abgerissenen Stall übrig geblieben sind. Übrigens: Wildwuchs spart Arbeit: Einen Rasen mit Wiesen-Margeriten muss man im Sommer viele Wochen lang nicht mähen. Schönheit spart also auch noch Zeit. Wo gibt es das sonst?