Aus dem Norden kündigt sich Frost an. Die Blumen-Samen sind abgeerntet. Sie faszinieren mich, weil sie so klug verpackt daherkommen. Zu den Schönheiten, die es bis in die Wintersträuße schaffen, gehören die Poren- oder Lochkapseln der Mohnblumen (oben) und hier besonders die des Schlafmohns (Papaver somniferum), unten. So eine Mohn-Kapsel kann Millionen von Samen enthalten.
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Auch beim Samenstand der Pfirsichblättrige Glockeblume (Campanula persicifolia) über der blauen Blüte mit der schlafenden Wildbiene ist die Poren- oder Lochkapsel des Samenstands gut zu erkennen. Die Samen von Mohn- und Kornblume sind extrem leicht. Tausend Körner wiegen gerade mal ein Gramm. Deshalb trägt der Wind sie davon, wenn man sie nicht rechtzeitig aus den Löchern geschüttelt hat.
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Die Samenkapsel des Schlafmohns war Vorbild für den ersten Salzstreuer. Den erfand der österreich-ungarische Botaniker Raoul Heinrich Francé (1874-1943). Francé gilt als ein Erfinder der Bionik, die er „Biotechnik“ nannte. Die Zeichnung unten stammt aus seinem Buch Die Pflanze als Erfinder (1920).
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