Bei Schneeglöckchen könnte ich zur „Pflanzenjägerin“ werden. Manche sind gefüllt, wie das auf dem Foto oben, dass sich irgendwann in unserem Garten angesiedelt hat. Bei uns heimisch ist das Kleine Schneeglöckchen (Galanthus nivalis). Es blüht in Massen in meinem Garten.

Wenn das Kleine Schneeglöckchen blüht, ist der Winter bald vorbei.

In Südosteuropa wächst wild das Große oder Elwes Schneeglöckchen (Galanthus elwesii), das etwa doppelt so hoch wird wie unser heimisches. Schneeglöckchen-Arten und -Sorten lassen sich u.a. an den Zeichnungen auf den inneren Blütenblättern unterscheiden.

Das Große Schneeglöckchen hat innen eine attraktive grüne Zeichnung.

Beim Großen Schneeglöckchen (oben) haben die inneren Blütenblätter eine wie ein X geformte grüne Zeichnung. Beim Kleinen Schneeglöckchen (unten) findet sich dort ein umgedrehtes weiß eingerahmtes grünes V.

Das Kleine Schneeglöckchen ist fast reinweiß.

Kürzlich kaufte ich im Blumenladen einen Topf „ganz normale“ Schneeglöckchen. Einige davon hatten verdächtig lange Laubblätter. Als sie aufblühten, stellte sich heraus, dass es sich bei zwei Pflanzen um eine in meinem Garten neue Sorte handeln muss. Sie sind innen weiß-grün-weiß gezeichnet und die äußeren Blütenblätter recht rundlich.

Im Blumenladen als „normales Schneeglöckchen“ gekauft, als neue Sorte im Garten identifiziert.

Weltweit gib es 20 Schneeglöckchen-Arten. Sammler brachten die Ziebeln mit nach Hause, wo sie sich kreuzten und wieder kreuzten. Mittlerweile sind daraus bis zu 2000 unterschiedliche Sorten entstanden. Vergangenes Jahr habe ich welche mit grünen Spitzen auf den äußeren Blütenblättern gekauft. Sie waren auf Sonne. Ich fürchte, sie müssen sie noch eine Weile gedulden.

Über die Autorin

Susanne Dohrn lebt als Autorin und freie Journalistin in einem alten Garten in Schleswig-Holstein. 2017 erschien ihr Buch „Das Ende der Natur: Die Landwirtschaft und das stille Sterben vor unserer Haustür“ (Ch.Links Verlag, Taschenbuchausgabe 2018 im Herder Verlag), 2019 veröffentlichte sie „Der Boden: Bedrohter Helfer gegen den Klimawandel“ (Ch.Links Verlag). Im November 2020 erhielt das Buch den Salus-Medien-Sonderpreis, mit dem das Unternehmen "herausragende journalistische Beiträge ... zu Gentechnik, Ökologie und Umwelt" auszeichnet.

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